Prix Courage: Die Auszeichnung von Clarins und Mona Lisa ging an „EILOD“ e. V.

Sybille Bassler und Christian Courtin-Clarins mit den Preisträgerinnen des PRIX COURAGE

Clarins und Mona Lisa verliehen am 30. November in München zum siebten Mal in Deutschland den „Prix Courage“. Ausgezeichnet für das Jahr 2010 wurde Bärbel Kannemann, die Mitgründerin von „EILOD“ e. V., der Elterninitiative für Loverboyopfer in Deutschland.

Kannemann erhielt die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr mutiges Engagement gegen so genannte Loverboys. Diese ködern Minderjährige mit Liebesversprechen, um sie dann von sich abhängig zu machen und zur Prostitution zu zwingen.

Die ehemalige Kriminalhauptkommissarin im Berliner Wirtschaftsdezernat kümmert sich seit Jahren um Mädchen, die Opfer von Loverboys sind. „Die Mädchen, die für einen Loverboy arbeiten müssen, sind Sklaven. Und das Perfide an den Loverboys ist, dass sie mit Gefühlen spielen“, erklärte die 63-Jährige dazu. „das ist oft schwerer zu verarbeiten als eine Körperverletzung“.

Kannemann gründete deshalb gemeinsam mit Dirk R., dessen Tochter Opfer eines Loverboys war, den Verein EILOD e.V.. Die beiden sind nicht nur für die Mädchen da, sondern auch für Eltern. Die wissen meistens nicht, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen, weil ihnen die Töchter entglitten oder gar völlig verschwunden sind. Sie leisten Aufklärungsarbeit und versuchen zu vermitteln zwischen Eltern und betroffenen Mädchen.

Alles begann vor sieben Jahren mit der Suche nach einer verschwundenen Tochter aus dem Freundeskreis in den Niederlanden, wo das Phänomen Loverboys seit geraumer Zeit bekannt ist. Bärbel Kannemann, selbst Mutter einer Tochter, ist von den Schicksalen der Mädchen zutiefst berührt. Sie hilft dort, Mädchen aus der Zwangsprostitution zu retten, tröstet Eltern, redet mit Politikern, arbeitet eng mit der Polizei zusammen.

Ihr Leben hat sich durch diese ehrenamtliche Initiative völlig verändert. Sie hat das kleine Erbe ihrer Mutter fast aufgebraucht, um sich ihr Engagement leisten zu können. Sie weiß, dass das, was sie tut, nicht ungefährlich ist, denn sie pfuscht kriminellen Menschenhändlern ins Handwerk, die die Mädchen sexuell ausbeuten. Deshalb hält sie ihren Wohnsitz geheim.

Fragt man Bärbel Kannemann, warum sie all das tut, dann antwortet sie voller Überzeugung: „Wenn man helfen kann, dann muss man es tun, vor allem als Mutter.“

Mit dem Preis, der seit 2005 vergeben wird, würdigen Clarins und Mona Lisa die Initiative und das persönliche Engagement außergewöhnlicher Frauen, die ihre Zeit Kindern und Minderjährigen widmen, die sozial benachteiligt, krank oder schwer vernachlässigt sind. Das Ziel ihrer Projekte soll sein, Kindern und Müttern schnell und unkompliziert zu helfen, sie aus ihrer hoffnungslosen Lage zu befreien, ihnen Mut zu machen und Perspektiven für eine bessere Zukunft zu schaffen.

Christian Courtin-Clarins: „Wir wollen Kindern, die durch Intoleranz verletzt oder Opfer von Gewalt werden, die keine Möglichkeit der Entwicklung haben und ihre Unschuld nicht verteidigen können, helfen.“ „Es sind die mutigen und engagierten Frauen, die Großartiges leisten, die von uns geehrt werden“, erklärt dazu Sibylle Bassler, Redaktionsleitung ML Mona Lisa.

Die Idee zu dem Preis entstand auf zwei Wegen:
– 1996 zeichnete Jacques Courtin-Clarins, Gründer des Kosmetikunternehmens Clarins, zum ersten Mal in Paris eine Frau mit dem „Prix de la Femme Dynamisante“ aus. Der dotierte Preis wurde so genannt in Anlehnung an das legendäre Körperpflegewasser von Clarins „Eau Dynamisante“, das damals zehnjähriges Bestehen feierte.
– 1995 begann Mona Lisa, Frauen, die sich sozial engagieren und denen das Wohl von Kindern am Herzen liegt, zu suchen und zu ehren. Sie wurden als „ML – Frau des Jahres“ gewürdigt und in der beliebten und erfolgreichen ZDF-Sendung vorgestellt.
– 2004 kam es zur ersten glücklichen Begegnung der Verantwortlichen beider Initiativen, und Clarins und ML Mona Lisa beschlossen, ihre Projekte zu vereinigen. 2005 wurde der Prix Courage zum ersten Mal verliehen.
Jede Preisträgerin erhält bei ihrer Auszeichnung einen Scheck über 20.000,- Euro und in den darauf folgenden drei Jahren jeweils 5.000,- Euro für ihr Projekt. Erstmalig in diesem Jahr und zukünftig endet die finanzielle Unterstützung nicht nach diesen drei Jahren, sondern wir stellen jeder Preisträgerin jährlich 5.000,- Euro für ihr Projekt zur Verfügung.

Preisträgerin 2004: Die Schauspielerin Jutta Speidel für ihr Projekt „Horizont e.V.
Preisträgerin 2005: Gina Graichen für ihr Engagement gegen Kindesmisshandlung und Kinderverwahrlosung innerhalb der eigenen Familien.
Preisträgerin 2006: Ursula Nölle, Hamburg, für ihren Verein „Afghanistan-Schulen“.
Preisträgerin 2007: Tina Witkowski für ihren Verein „KAHUZA e.V.“
Preisträgerin 2008: Rose Volz-Schmidt für ihr Projekt „wellcome“
Preisträgerin 2009: Dagmar Riedel-Breidenstein für ihr Projekt „Heroes“.
Preisträgerin 2010 und Gründerin von „EILOD“ e.V. Bärbel Kannemann, Elterninitiative für Loverboyopfer in Deutschland.

[Text/Bild: Clarins Groupe]


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen