Douglas Holding: Zwischenbericht – Umsatz steigt – Buchbereich belastet Ergebnis

Douglas Holding: Zwischenbericht: Die Umsatzentwicklung der DOUGLAS-Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 war insgesamt zufriedenstellend. Im Zeitraum vom 1. Oktober 2011 bis 30. Juni 2012 stieg der Nettoumsatz der DOUGLAS-Gruppe um 1,8 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro. Bereinigt um die veräußerten Parfümerien in Russland ergab sich ein Anstieg von 2,5 Prozent. Auf vergleichbarer Basis (einschließlich Online-Umsätze) lagen die Umsätze um 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Online-Umsätze setzten mit einem Anstieg von rund 14 Prozent ihre dynamische Entwicklung fort. Ihr Anteil am Konzernumsatz lag im Berichtszeitraum bei rund 7 Prozent.

„Im Onlinebereich erzielen insbesondere Douglas und Christ anhaltend hohe Zuwachsraten“, erläutert Dr. Henning Kreke, Vorsitzender des Vorstandes. Douglas steigerte seine Online-Umsätze um 54 Prozent auf 81 Millionen Euro, während Christ die Online-Umsätze mit 5 Millionen Euro mehr als verdoppeln konnte.

In Deutschland stiegen die Umsätze der DOUGLAS-Gruppe im Berichtszeitraum um 2,9 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis (stationärer Handel und Internet) übertrafen die Umsätze den Vorjahreswert um 2,8 Prozent. Neben der guten Entwicklung bei den inländischen Parfümerien hebt Dr. Henning Kreke hervor: „Wir sind von der tollen Entwicklung bei Christ wirklich begeistert. Das Umsatzplus von zehn Prozent liegt nach wie vor über dem Branchenschnitt.“

Im Ausland blieben die Umsätze mit 873,5 Millionen Euro aufgrund des Verkaufs der Parfümerien in Russland im Vorjahr und der schwachen Konsumnachfrage in einigen Ländern um 0,5 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Bereinigt um die Veräußerungen in Russland ergab sich ein Umsatzplus von 1,6 Prozent.

Buchbereich belastet das Ergebnis

Das Ergebnis des Berichtszeitraums wurde durch Restrukturierungsaufwendungen im Buchbereich belastet. Durch die Neuausrichtung wird das Geschäftsmodell von Thalia an die geänderten Marktbedingungen angepasst. „Die Neuausrichtung von Thalia kommt gut voran und liegt derzeit voll im Rahmen unserer Erwartungen“, so Dr. Henning Kreke. Das Programm umfasst vor allem Standortschließungen, Flächenverkleinerungen, Untervermietungen und Sortimentsoptimierungen. Die hierfür erwarteten Kosten (36,3 Millionen Euro) wurden bereits im zweiten Quartal des Berichtszeitraums als Aufwand erfasst und belasten in diesem Umfang das EBITDA. Ebenfalls im zweiten Quartal waren zudem außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen vorzunehmen, da sich die mittel- und langfristigen Umsatz- und Ertragspotenziale bei Thalia verschlechtert hatten.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 erzielte die DOUGLAS-Gruppe – einschließlich der Maßnahmen für die Neuausrichtung von Thalia – ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 167,9 Millionen Euro nach 241,1 Millionen Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge – das Verhältnis von EBITDA zu Umsatz – reduzierte sich entsprechend von 9,2 Prozent auf 6,3 Prozent.

Das EBITDA des Vorjahres enthielt einen Einmalertrag in Höhe von 22,3 Millionen Euro aus der Veräußerung der Parfümerieaktivitäten in Russland. Bereinigt um die Sondereffekte in beiden Jahren erreichte das EBITDA im Berichtszeitraum 204,2 Millionen Euro gegenüber 218,8 Millionen Euro im Vergleichszeitraum. Die entsprechende EBITDA-Marge betrug 7,7 Prozent nach 8,4 Prozent im Vorjahr.

Überblick: Geschäftsbereiche

Ohne Berücksichtigung des Einmalertrages aus dem Verkauf der Fachgeschäfte in Russland konnten die Douglas-Parfümerien das EBITDA aufgrund der erfreulichen Umsatzentwicklung in Deutschland leicht steigern.

Das Ergebnis der Thalia-Gruppe wurde durch die Aufwendungen für die Neuausrichtung sowie die schwache Umsatzentwicklung erheblich belastet.

Die Christ-Juweliergeschäfte konnten im Zuge der erfreulichen Umsatzentwicklung und der erfolgreichen Exklusiv-, Eigen- und Trendmarkenstrategie das EBITDA weiter steigern.

Bei den AppelrathCüpper-Modehäusern lag das EBITDA aufgrund des Umsatzrückganges und einer geringeren Rohertragsmarge infolge branchenbedingter Preisabschriften unter dem Vorjahr.

Die Hussel-Confiserien erzielten durch die positive Umsatzentwicklung und eine höhere Rohertragsmarge eine Ergebnisverbesserung.

EBT – Ergebnis vor Steuern

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der DOUGLAS-Gruppe lag im Berichtszeitraum bei –52,3 Millionen Euro nach 126,7 Millionen Euro im Vorjahr. Hierbei wurde das Vorsteuerergebnis neben den Kosten für die Neuausrichtung von 36,3 Millionen Euro zusätzlich durch außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen im Buchbereich von insgesamt 128,8 Millionen Euro belastet. Demgegenüber sind im EBT des Vorjahres außerplanmäßige Abschreibungen auf Goodwill in Frankreich (22,9 Millionen Euro) als Sonderbelastung enthalten. Bereinigt um die Sondereffekte in beiden Jahren erreichte das EBT für den Berichtszeitraum 112,8 Millionen Euro gegenüber 127,3 Millionen Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite – das Verhältnis von EBT zu Umsatz – lag auf dieser Basis bei 4,2 Prozent nach 4,9 Prozent im Vorjahr.

Aufgrund der Sonderbelastungen im Buchbereich entstand für die DOUGLAS-Gruppe in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 ein Konzernfehlbetrag von 73,1 Millionen Euro nach einem Konzernüberschuss von 82,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich demzufolge von 2,08 Euro auf –1,78 Euro.

Prognose für das Geschäftsjahr 2011/12

Auf Basis der bisherigen Umsatz- und Ergebnisentwicklung bestätigt der Vorstand die Prognose für das Geschäftsjahr 2011/12, die im Geschäftsbericht 2010/11 abgegeben und im Zwischenbericht für die ersten sechs Monate 2011/12 konkretisiert wurde: Trotz der weiterhin großen strukturellen Herausforderungen für die gesamte Buchbranche und der Aufwendungen für die Neuausrichtung von Thalia erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr eine leichte Umsatzsteigerung der DOUGLAS-Gruppe auf über 3,4 Milliarden Euro sowie ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), das am unteren Ende der genannten Bandbreite von 200 bis 250 Millionen Euro liegen wird. Wegen der hohen Aufwendungen für die Neuausrichtung geht der Vorstand aus heutiger Sicht von keiner Dividende für das Geschäftsjahr 2011/12 aus.

Geschäftsbereich Parfümerien im Detail:

Die Umsätze der Douglas-Parfümerien stiegen um 2,1 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Erfreulich war die Entwicklung in Deutschland mit einem Umsatzanstieg von 5,0 Prozent auf 809,4 Millionen Euro. Im Ausland erzielten die Douglas-Parfümerien einen Umsatz von 695,3 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 1,0 Prozent, der im Wesentlichen auf die Veräußerung der Parfümerien in Russland zurückzuführen ist. Bereinigt um diesen Effekt konnten die Umsätze um 1,6 Prozent gesteigert werden. Einer weiterhin schwierigen Umsatzentwicklung in Italien, Portugal, Spanien und der Schweiz standen Umsatzzuwächse in den Niederlanden, Österreich, der Türkei und dem Baltikum gegenüber.

Die Investitionen im Parfümeriebereich fließen im laufenden Geschäftsjahr in die Neueröffnung von rund 40 Douglas-Parfümerien, die Modernisierung des bestehenden Filialnetzes sowie den Ausbau der Online-Aktivitäten. Innerhalb der Sortimente soll der Anteil der Exklusiv- und Eigenmarken am Gesamtumsatz von heute 15 Prozent in den nächsten zwei Jahren auf 20 Prozent steigen. Ein wesentlicher strategischer Schwerpunkt ist zudem die Weiterentwicklung der Multichannel-Aktivitäten im In- und Ausland.

[Quelle/Bild: Douglas Holding AG]

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