Bundesverband Parfümerien: Gesteigerte Erwartungen vor dem Weihnachtsgeschäft

PrognoseDer Bundesverband Parfümerien e.V. Düsseldorf hat das Ergebnis seiner jährlichen Stimmungsumfrage vorgestellt. Es fällt im Vergleich zum Vorjahr deutlich positiver aus.

Von August bis Anfang Oktober wurden die Unternehmen der Branche dabei über den Verlauf des ersten Halbjahres 2010 und Ihre Erwartungen für die zweite Jahreshälfte befragt.  Befragt wurden sowohl Hersteller bzw. Lieferenten als auch die Unternehmen des Parfümerie-Einzelhandels.

Ergebnis: Schwacher Start und positive Erwartungen

Die Wahrnehmung des Branchenumfelds durch Handel wie Industrie hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Dennoch sprechen weit mehr als die Hälfte der vom Bundesverband Parfümerien befragten Unternehmen von einer nur durchschnittlichen Entwicklung der Branche. Während sich im Vorjahr positive wie negative Einschätzungen weitgehend die Waage hielten, zeigt sich 2010 allerdings ein eindeutig positiver Trend.

Pflege und Dekorative Kosmetik scheinen sich am besten zu entwickeln. Der Dienstleistungsbereich wird nach wie vor sehr positiv eingeschätzt, allerdings scheinen sich die traditionell hohen Zuwachsraten der letzten Jahre allmählich abzuschwächen.

Schlusslicht ist in diesem Jahr neben der Sonnenkosmetik vor allem der Duftbereich. Auch das mittlere und sogar das untere Preissegment scheinen zunehmend zu gewinnen.

Kundenfrequenz – Besserung in Sicht

Währen im letzten Jahr noch die überwiegende Mehrheit der Handelsunternehmen eine schlechte Entwicklung der Kundenfrequenz bescheinigte, spricht in diesem Jahr eine, wenn auch Knappe Mehrheit der Unternehmen, von einer durchschnittlichen oder sogar positiven Entwicklung. Mit über 20% hat sich die Anzahl der positiven Nennungen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.

Lage der Branche: Wende zum Guten

Während im letzten Jahr noch rund ein Viertel der befragten Unternehmen aus Handel und Industrie die wirtschaftliche Lage der Branche als „schlecht“ bezeichneten scheint hier ein Umdenken stattgefunden zu haben. Die Zahl der Pessimisten stagniert inzwischen im einstelligen Prozentbereich.

Positive Erwartungen

Positive Einschätzungen dominieren auch die Selbsteinschätzung der Lieferanten. Rund 45% der befragten Industrieunternehmen betrachten die eigene Entwicklung im ersten Halbjahr als positiv. Etwa genauso viele erwarten für das Gesamtjahr eine weitere Verbesserung der Geschäftslage.

Nicht ganz so positiv fällt die Beurteilung durch die Handelsunternehmen aus. Das erste Halbjahr wurde aus ihrer Sicht mit einer schwarzen Null abgeschlossen. Dennoch dominieren bei den Erwartungen positive Vorzeichen. Mit Blick auf das Gesamtjahr rechnet der Handel mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von etwa 1,5%. Ein Plus von über 3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Sortimente – Pflege gewinnt, Tiefschlag für den Duftbereich

Die Bewertung aller Sortimentsbereiche fällt durch die Bank positiver aus als im Vorjahr. Mit einer Ausnahme: Dem Duftbereich. Er verliert, selbst im Vergleich zu der schwachen Vorjahreseinschätzung, nochmals deutlich. Hier sehen inzwischen nur noch knapp 10 Prozent der befragten Unternehmen eine positive Entwicklung.

Star der aktuellen Befragung ist dagegen der Bereich Pflege. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen sehen hier eine positive Tendenz. Gleiches gilt für den Bereich der Dekorativen Kosmetik, der fast ebenso positiv eingeschätzt wird. Selbst der ewige Verlierer der Sonnenpflege gewinnt leicht und liegt in den positiven Einschätzungen nun gleichauf mit dem Duftsortiment.

Preisentwicklung – Business as usual

Seit Jahren kennen die Verkaufspreise im Handel Margen und Frequenzverlusten zum Trotz nur eine Richtung: Nach oben. Das galt im letzten Jahr und gilt auch 2010. In Folge der positiven Entwicklung rechnen wieder mehr Unternehmen mit steigenden oder sogar stark steigenden Ein- wie Verkaufspreisen.

Personal – Einstellungen geplant

Die Mehrzahl der Unternehmen plant den Personalbestand konstant zu halten oder sogar aufzustocken. Im Gegensatz zum Vorjahr übersteigt die Anzahl der geplanten Einstellungen die der geplanten Personalreduzierungen bei weitem. Die Anzahl der geplanten Einstellungen, das ist die gute Nachricht, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Überdurchschnittliche Investitionsbereitschaft

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen steigt. Mehr als die Hälfte der befragten Handelsunternehmen reagieren mit verstärkten Investitionen und Umbaumaßnahmen auf die Veränderungen im Markt. Sie haben in diesem Jahr in den Aus- und/oder Umbau ihrer Geschäftsräume investiert oder planen entsprechende Maßnahmen in der zweiten Jahreshälfte. Ein deutliches Zeichen für einen optimistischeren Blick in die Zukunft.

Perspektive

Die gesamtwirtschaftliche Erholung, der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt und die stabile Verbraucherstimmung haben die Rahmenbedingungen für die Branche im Laufe der vergangenen Monate verbessert. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die erwarteten Verbesserungen auf Basis eines sehr niedrigen Niveaus erwartet werden.

Betrachtet man die eingegangenen Antworten im Zeitverlauf, zeigt sich zusätzliche eine leichte Abschwächung der positiven Einschätzungen. Vor diesem Hintergrund können die deutlich verbesserte Stimmung und die leicht angehobenen Umsatzerwartungen lediglich als eine Rückkehr zur Normalität bewertet werden.

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