Jahres-Pressekonferenz des Bundesverband Parfümerien e.V. – Erwartungen übertroffen

Erläuterte vor Pressevertretern die Entwicklung der Branche: Verbandspräsident Reinhard D. Wolf
Erläuterte vor Pressevertretern die Entwicklung der Branche: Verbandspräsident Reinhard D. Wolf

Düsseldorf, Bundesverband Parfümerien e.V., 28.03.2011. Im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz am 28.03.2011 legte der Bundesverband Parfümerien e.V., Düsseldorf die Branchenzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor: Das Jahr 2010 verlief für den deutschen Parfümerieeinzelhandel erfreulich. Nach einem Minus im Vorjahr konnte die Branche 2010 überdurchschnittlich von der wirtschaftlichen Erholung in Deutschland profitieren.

Während das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Angaben des statistischen Bundesamtes mit einem Plus von 3,6 Prozent die höchste Steigerung nach der Wiedervereinigung verzeichnen konnte, stiegen die Konsumausgaben der Haushalte um vergleichbar bescheidene 0,5 Prozentpunkte. In diesem Umfeld konnte der Parfümerieeinzelhandel mit einem Plus von etwa 2 Prozent im Gesamtjahr ein recht erfreuliches Ergebnis erzielen.

Bundesverband Parfümerien e.V.: Schneechaos zu Weihnachten kostet Umsatz

Maßgeblicher Umsatztreiber war dabei das Weihnachtsgeschäft, das mit einem sehr erfreulichen durchschnittlichen Umsatzzuwachs von 3,1 Prozent endete. Vor dem Hintergrund der Wettersituation ist das ein hervorragendes Ergebnis, denn das Schneechaos im Dezember 2010 hat nicht nur das Klima in Deutschland, sondern auch die Umsätze im Handel, deutlich abkühlen lassen. Durch die extreme Wetterlage waren viele Geschäfte für die Kunden nicht oder nur schwer erreichbar.
Das galt für Innenstädte, Zentren, Vorortlagen und Kleinstädte gleichermaßen. Während das Geschäft insbesondere im November und vor Weihnachten zufrieden stellend verlief, kamen die Umsätze, „zwischen den Jahren“ mancherorts beinahe zum Erliegen.

Umsätze im Jahresverlauf

Im Gegensatz zu 2009 begann das Jahr 2010 laut dem Bundesverband Parfümerien e.V. zunächst wenig verheißungsvoll. Die Nachwirkungen des Krisenjahres 2009 waren auch im Januar noch überall deutlich zu spüren. Das frühe Ostergeschäft führte dann im März zu einer deutlichen Belebung der Umsätze. Der daher -gegenüber dem Vorjahr- zu erwartendeUmsatzrückgang im April 2010 fiel in Folge dessen allerdings umso heftiger aus. Bis zur Jahresmitte stabilisierten sich die Umsätze was im Juni/Juli in verschiedenen Regionen zu leicht positiven Zahlen führte. Nach einer je nach Ferienzeiten negativen Entwicklung in den Monaten August, September undzum Teil auch noch Oktober zog das Geschäft merklich an und mündete ab November in ein vielerorts sehr positives Weihnachtsgeschäft, das ohne die bereits vorab beschriebenen Wetterfaktoren, noch deutlich positiver hätte ausfallen können.

Sortimentsbereiche

Während der Bereich der Damendüfte mit einem Minus von 0,3 Prozent zum vierten Mal in Folge leicht verliert, ist die dekorative Kosmetik und Pflege sind eindeutige Gewinner des Jahres 2010. Hier waren es vor allem hochwertige Nagellacke, die die Kunden in Scharen in die Parfümerien trieben und zu einem erfreulichen Revival des fast schon tot geglaubten Sortimentsbereichs führten. Das Jahr 2010 endet daher für die dekorative Kosmetik mit einem Plus von 5,4 Prozent, was sich auch in einer deutlichen Steigerung des Sortimentsanteils dieser Produktgruppe niederschlägt: dieser steigt von 15,3 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 15,9 Prozentpunkte.

Eindeutiger Verlierer des Jahres 2010 ist, wie im Vorjahr, der Herrenbereich. Während der Bereich der Herrendüfte antizyklisch noch leicht wächst, stagniert der Pflegeumsatz deutlich. Die höhere Preissensibilität, geringere Markentreue und Pflegeaffinität insbesondere der älteren männlichen Zielgruppe machen sich hier
zunehmend bemerkbar. Auch der Bereich der „Sonstigen“, die primär aus Accessoires besteht, verliert, wenn auch nur leicht.

Ausblick 2011 – positiver Start ins neue Jahr

Zurzeit erweist sich der positive Trend aus dem Weihnachtsgeschäft als erstaunlich stabil. Das neue Jahr hat im Januar, Februar, und zum Start des März so positiv begonnen wie das alte endete. Auch weitere Faktoren geben Anlass zu einem optimistischen Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2011. Die wirtschaftliche Situation und der Arbeitsmarkt scheinen sich weitgehend zu stabilisieren. Zusätzlich ist nach der aktuellen Tarifrunde mit steigenden Einkommen und damit auch mit hoffentlich steigenden Konsumausgaben zu rechnen.
Zudem zeigen sich in der Branche Tendenzen zu einer stärkeren Differenzierung nach Sortimentsschwerpunkten und Geschäftstypen, was in eine Verbreiterung des für Parfümerieprodukte relevanten Marktes münden könnte. Sorge bereiten der Branche vor allem die stark steigenden Einkaufspreise und die zunehmenden
Unsicherheiten rund um das europäische Währungssystem, sowie die Auswirkungen der Erdbeben-Katastrophe in Japan.

Unter Abwägung aller Faktoren rechnet der  Branchenverband, Bundesverband Parfümerien e.V. jedoch an eine positive Entwicklung der Sparte im laufenden Jahr. Konkretere Prognosen sind zur Jahresmitte zu erwarten, wenn die Auswertung des halbjährlichen Stimmungsbildes des Verbandes vorliegt.

[Text/Grafik: Bundesverband Parfümerien e.V.]