Nonfood-Handel: Historischer Umsatzrückgang

Nonfood-Handel: Historischer Umsatzrückgang. Der Nonfood-Einzelhandel hat im April laut dem statistischen Bundesamt einen historischen Umsatzeinbruch erlitten. Durch die Corona-bedingten Geschäftsschließungen sanken die Erlöse im Vorjahresvergleich um 14,4%. Preisbereinigt lag das Minus bei 14,5%.

Zahlen spiegeln kaum die Realität

Zu beachten ist, dass in diesen April-Umsätzen auch Unternehmen, die öffnen konnten, enthalten sind. Sie verzeichneten zum Teil deutliche Mehrumsätze, sodass die tatsächliche Negativentwicklung eines großen Teils des Handels, insbesondere des Fachhandels nicht abgebildet wird.

Verluste im Fachhandel zum Teil über 70 Prozent – Rettungspaket gefordert

Der Bekleidungseinzelhandel verlor über 70% seines Vorjahresumsatzes auch der Parfümerieeinzelhandel war, nach Angaben des Bundesverband Parfümerien erheblich betroffen. Der Verband rechnet für die Branche mit einem Minus von real ca. 40 Prozent. „Die Krise trifft besonders stark kleine und mittelständische Handelsunternehmen, die wie keine andere Branche von zentraler Bedeutung für unsere Städte und Gemeinden sind“, so Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland. Der HDE fordert daher jetzt ein zielgenaues Rettungspaket für die besonders betroffene Einzelhandelsbranche.

Nonfood-Handel: Historischer Umsatzrückgang – Verluste nicht mehr aufzuholen

Die verheerenden Umsatzverluste stürzten die Unternehmen in eine tiefe Krise, die weiter anhält. Trotz mittlerweile wieder geöffneter Geschäfte reichen die Umsätze angesichts schwacher Frequenzen bei weitem nicht an das Vorkrisenniveau heran. Nach den Ergebnissen einer HDE-Trendumfrage bei 500 Unternehmen in der laufenden Woche erzielen 29% der Nonfood-Händler aktuell weniger als 50% des Vorjahresumsatzes. Weitere 29% liegen auf einem Umsatzniveau zwischen 51 und 75%.

Für 38% steht der Bestand des Unternehmens auf dem Spiel

Rund 80% der Nonfood-Händler erzielen einen Jahresumsatz unter 1 Million Euro. Insgesamt waren potentiell 200.000 Unternehmen von Schließungen betroffen. Viele dieser Unternehmen werden die Verluste der Krisenmonate nicht aufholen können, zumal nunmehr zusätzliche Belastungen durch Verzugszinsen und Rückzahlungen von Stundungen anfallen, so dass diese Unternehmen am Rande ihrer Existenz stehen. 38% berichten laut HDE-Umfrage aktuell davon, dass der Bestand ihres Unternehmens auf dem Spiel steht.

Umsatzverluste könnten sich auf 40 Milliarden Euro summieren

„Die Krise ist also keinesfalls vorbei“, so Genth. „Wir gehen davon aus, dass der Nonfood-Handel in den Monaten Juni bis Dezember insgesamt rund 15 Milliarden Euro Umsatz verlieren könnte. Das durch die Corona-Pandemie verursachte Minus würde sich damit auf etwa 40 Milliarden Euro summieren.“

Unternehmen auf dem Weg aus der Krise heraus dauerhaft und zielgenau unterstützt

Der Einzelhandel brauche daher weitere staatliche Maßnahmen im Rahmen eines Rettungsfonds, der nicht nur die absoluten Härtefälle umfasst, sondern gerade auch ehemals gesunde Unternehmen auf dem Weg aus der Krise heraus dauerhaft und zielgenau unterstützt.

Schleichender Tod ehemals gesunder Unternehmen

„Andernfalls steht zu befürchten, dass wir in den kommenden Monaten den schleichenden Tod vor allem – aber nicht nur – zahlreicher Mittelständler erleben werden mit allen damit verbundenen Konsequenzen für den Wirtschafts- und Wohnort Stadt“, so Genth. Dieser Verlust von Geschäften sei gleichzeitig ein Verlust von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie an Versorgungsqualität für die Bevölkerung und werde mit einem sprunghaften Anstieg von Leerständen weitreichende Auswirkungen auf das Bild der Innenstädte haben.

[Text: parfuemerienachrichten/Bild: Statistisches Bundesamt]


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