Prognose der Einzelhandelsumsätze 2020 – HDE: Plus 1,5 Prozent

Prognose der Einzelhandelsumsätze 2020 – HDE: Plus 1,5 Prozent. Nonfoodhändler und Innenstädte leiden unter Corona-Krise. Der Handelsverband Deutschland rechnet für den gesamten Einzelhandel im laufenden Jahr dennoch mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent. Damit wurde die Prognose von Januar 2020 um 1 Prozent nach unten korrigiert. Besonders für den innerstädtischen Fachhandel bleibt die Lage schwierig.

Mit Blick auf die durch die Corona-Krise schwierige Lage für viele Nicht-Lebensmittelhändler und die negativen Auswirkungen auf die Innenstädte fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) ein stärkeres Entgegenkommen der Vermieter sowie entsprechende Anpassungen im Bürgerlichen Gesetzbuch.

Prognose der Einzelhandelsumsätze 2020 – HDE: Plus 1,5 Prozent

Insgesamt sagt der HDE für den Einzelhandel im Jahr 2020 zwar ein Umsatzplus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr voraus. Die vom zwischenzeitlichen Lockdown betroffenen Teilbranchen allerdings werden demnach elf Prozent Umsatz einbüßen. Das höchste Umsatzwachstum kann
der Online-Handel mit einem Plus von knapp 15 Prozent erwarten.

Lage bei vielen Fachhändlern in den Stadtzentren weiterhin kritisch

„Die Lage ist vor allem bei vielen Bekleidungshändlern in den Stadtzentren weiterhin kritisch. Das solide Umsatzwachstum von 1,5 Prozent für den gesamten Handel darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in einzelnen Branchen nach wie vor viele Unternehmen und Arbeitsplätze in ihrer Existenz gefährdet sind“, so HDE Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Einzelhandelsumsätze 2020 – Plus 1,5 Prozent – Fachhandel verliert große Teile seines Umsatzes

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes verlor der Bekleidungshandel in den ersten sieben Monaten im Vorjahresvergleich fast 30 Prozent seines Umsatzes. Ebenso zeigt eine aktuelle HDE-Umfrage unter 1.000 Händlern aller Branchen, Standorte und Unternehmensgrößen, dass für das erste Halbjahr 2020 mehr als 90 Prozent der Bekleidungshändler eine Verschlechterung der Geschäftslage feststellen. Im Elektronikhandel liegt dieser Anteil bei 45 Prozent. Insbesondere an den innerstädtischen Standorten sind die Herausforderungen groß. So beurteilen mehr als drei Viertel der Händler in den Hauptgeschäftslagen der Stadtzentren
ihre Geschäftslage in den ersten sechs Monaten des Jahres schlechter als im Vorjahr.

Viele Händler können ihre Mieten nicht in voller Höhe bezahlen

„Angesichts der Umsatzrückgänge können viele Händler ihre Mieten nicht in voller Höhe bezahlen. Vor allem große institutionelle Vermieter kommen dem Handel dabei oft nicht ausreichend entgegen“, so Genth. Deshalb sei eine Anpassung im BGB unerlässlich. Es müsse klargestellt werden, dass die in der Corona-Pandemie angeordneten staatlichen Maßnahmen ein Grund zur Anpassung des Mietvertrags wegen Störung der Geschäftsgrundlage gemäß § 313 sind.

HDE fordert Innenstadtfonds und einem staatlichen Förderprogramm zur Digitalisierung

In der HDE-Umfrage hatte ein Drittel der Bekleidungshändler angegeben, dass der Mietzins wegen Corona angepasst wurde, knapp ein Viertel konnte Stundungen ausverhandeln. Um den vielerorts weiter voranschreitenden Niedergang der Innenstädte aufzuhalten, erneuert der HDE seine Forderungen nach einem Innenstadtfonds und einem staatlichen Förderprogramm zur Digitalisierung des mittelständischen Einzelhandels.

Im Vorjahr hatte der HDE in seiner Jahresprognose einen Zuwachs von 2 Prozent vorausgesagt.

[Text: parfuemerienachrichten/Bild: HDE]


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