
Deutscher Kosmetikmarkt wächst im ersten Quartal deutlich – Exportumsätze schwächeln. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete der deutsche Kosmetik- und Haushaltspflegemarkt, nach Angaben des Industrieverbandes Körperpflege und Waschmittel (IKW), einen deutlichen Umsatzanstieg von 6,2 Prozent, während das Exportgeschäft mit einem Minus von 5,1 Prozent rückläufig ist. Deutlichster Gewinner war der Bereich Schönheitspflege, der mit einem Plus von 7,2 Prozent die höchsten Zuwächse verzeichnete. Geopolitische Unsicherheiten und steigende Kosten setzen die Branche unter Druck, während Hersteller versuchen, ihre Strategien anzupassen. Die angestrebten Handelsverhandlungen zwischen der EU und den USA könnten weitreichende Folgen für den Markt haben.
Deutscher Kosmetikmarkt wächst – besonders im Bereich Schönheitspflege
Der deutsche Markt für kosmetische Produkte und Haushaltspflege hat im ersten Quartal 2025 einen Gesamtumsatz von 4,5 Milliarden Euro erreicht, was einem Anstieg von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dies zeigt, dass die Branche insgesamt, trotz eines herausfordernden Konsumklimas, überdurchschnittlich zulegen kann. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung im Bereich Schönheitspflege, zu dem auch Kosmetik, Make-up, Parfums und Körperpflegeprodukte zählen. Das Inlandsgeschäft wuchs auf 3,4 Milliarden Euro und verzeichnete ein Plus von 7,2 Prozent. Im Vergleich dazu fiel das Wachstum im Bereich Haushaltspflege, zu dem vor allem Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel zählen, mit „nur“ 3 Prozent vergleichsweise bescheiden aus. Die positiven Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Verbraucher trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bereit sind, in Pflege- und Schönheitsprodukte zu investieren.
Rückgang im Exportgeschäft – Rückgang folgt einem bereits negativen Trend
Anders gestaltet sich die Situation im Außenhandel: Die Exportumsätze sind um 5,1 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro gesunken. Dieser Rückgang folgt einem bereits negativen Trend aus dem Jahr 2024, das ein Minus von 3,3 Prozent verzeichnete. Die Hersteller stehen vor der Herausforderung, eine rückläufige Nachfrage in internationalen Märkten zu bewältigen, was die allgemeine Geschäftslage in der Branche beeinträchtigt.
Geopolitische Einflüsse, Kosten und regulatorischen Herausforderungen
Geopolitische Spannungen, wie die militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Nahen Osten, tragen zur Unsicherheit im internationalen Handel bei. Laut Thomas Keiser, Geschäftsführer des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW), spüren Unternehmen, die stark in den internationalen Märkten engagiert sind, die negativen Auswirkungen auf ihre Geschäftsentwicklung. Die Unsicherheiten im globalen Handel, gepaart mit hohen Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhne sowie regulatorischen Herausforderungen, belasten die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Kosmetikhersteller.
Deutscher Kosmetikmarkt wächst – Rückbesinnung auf den Inlandsmarkt soll Umsätze sichern
Angesichts dieser Schwierigkeiten haben einige Unternehmen ihre Strategien bereits angepasst und konzentrieren sich stärker auf den Inlandsabsatz. Die Gründe sind klar: Ein stabiler Binnenmarkt bietet die Möglichkeit, Umsätze zu sichern, während die Unsicherheiten im Exportgeschäft eine kontinuierliche Planung erschweren. Diese Rückbesinnung auf den Inlandsmarkt kann langfristig dazu beitragen, Risiken zu minimieren und gleichzeitig die Innovationskraft der Branche aufrechtzuerhalten.
Bedeutung des US-Marktes – Exporte im Wert von 286 Millionen Euro in die USA
Besonderes Augenmerk liegt auf den Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA, da diese für die deutschen Hersteller von erheblicher Bedeutung sind. Im Jahr 2024 exportierten deutsche Unternehmen Kosmetikprodukte im Wert von 286 Millionen Euro in die USA, während amerikanische Unternehmen Waren im Wert von 206 Millionen Euro nach Deutschland lieferten. Diese gegenseitigen Handelsströme verdeutlichen die Bedeutung eines stabilen Handelsumfelds.
Die Gefahr von Handelsbarrieren
In den aktuellen Handelsverhandlungen drohen die Einführung von Zöllen auf kosmetische Produkte und mögliche Gegenmaßnahmen der EU, die erhebliche Kosten für beide Seiten verursachen könnten. Ein Anstieg der Abgabepreise für Verbraucher könnte die Nachfrage nach Kosmetikprodukten negativ beeinflussen und die Innovationskraft in der Industrie schwächen. Dies könnte zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung führen. Der IKW und die Hersteller appellieren an die Verhandlungspartner, bei den laufenden Handelsgesprächen Umsicht walten zu lassen. Ein faires und kooperatives Handelsumfeld, so der Verband, ist nicht nur für die Wirtschaftsakteure von Vorteil, sondern trägt auch zum Wohlstand der Verbraucher in beiden Märkten bei.
[Text/Bild: parfuemerienachrichten]