Gefälschte Kosmetikprodukte im Gegenwert von über 37 Mio. Euro beschlagnahmt – Gefahr für Verbraucher

„Die von der Europäischen Kommission veröffentlichte Statistik über Zollbeschlagnahmen zeigt erneut erschreckende Werte“, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung des VKE.

So konnten die Zollmitarbeiter 2011 europaweit insgesamt rund 115 Millionen gefälschte Produkte an den Außengrenzen der EU aufgreifen. Das entspricht einer Steigerung von 15 Prozent zum Vorjahr. Ein Großteil der Waren stammt aus China. Der geschätzte Wert der Originalprodukte liegt bei 1,3 Mrd. Euro.

„Auch viele deutsche Kosmetikunternehmen sind seit Jahren massiv von den Auswirkungen der Produkt- und Markenfälschungen betroffen. Bei rund 2380 Grenzbeschlagnahmen an den Außengrenzen der EU, die unsere Branche betreffen, sind im vergangenen Jahr Waren im Wert der Originalprodukte von fast 38 Mio. Euro aus dem Verkehr gezogen worden. Sorgen bereitet uns zudem die Dunkelziffer gefälschter Waren, die an den Zollbehörden vorbei ins Land kommen und es bis zu den Konsumenten schaffen. Piraterieware entspricht nicht im mindesten den Qualitätsstandards von Originalen und kann zu massiven gesundheitlichen Schädigungen führen“, erklärt dazu VKE-Präsident Stephan Seidel, Geschäftsführer der Clarins GmbH.

Erst vor wenigen Wochen hatten die Hamburger Zollbehörden rund drei Container mit insgesamt mehr als 150000 Parfums sichergestellt. Der Gegenwert der Originalware hätte bei rund 7,5 Millionen Euro gelegen. Dabei handelt es sich um die größte Menge an Kosmetika, die jemals in der Bundesrepublik Deutschland beschlagnahmt wurde.

„Richtig gefährlich wird es, wenn die Ware dann tatsächlich beim Kunden landet.“ erläutert Elmar Keldenich, Geschäftsführer des Bundesverband Parfümerien in Düsseldorf. „Das gilt insbesondere für Allergiker. Denn zwar sind auf der Packung der gefälschten Produkte Inhaltsstoffe ausgewiesen, diese entsprechen jedoch dem Original und nicht dem tatsächlichen Inhalt. Außerdem landen zum Teil sogar Inhaltsstoffe in Kosmetikfälschungen die in Europa verboten sind.“

Die Gefahr für den Verbraucher: Die Fälschungen sind inzwischen qualitativ so gut, dass sie optisch kaum vom Original zu unterscheiden sind. Besonders groß ist die Gefahr bei Kosmetikkauf im Internet, werden Markenprodukte zu Schleuderpreisen angeboten, fehlt ein Impressum, existriert keine Möglichkeit für telefonische Rückfragen oder erfolgt die Lieferung aus dem EU-Ausland sollte man stutzig werden.

Wer auf Nummer sicher gehen will kauft in der Parfümerie vor Ort. Hier gibt es nicht nur Originalprodukte, sondern, ganz nebenbei auch qualifizierte Beratung, eine große Produktauswahl und oft die eine oder andere Probe zum mitnehmen.

[Text/Bild: parfuemerienachrichten Quelle: VKE Kosmetikverband, Bundesverband Parfümerien]