Mittelstandspreis 2011 für soziale Verantwortung für Börlind

Drei mittelständische Unternehmen, unter ihnen auch die  Börlind GmbH, Calw wurden am 13. Juli 2011 in Stuttgart mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2011“ ausgezeichnet.

In der Kategorie bis 500 Mitarbeiter erhielt der Calwer Naturkosmetikhersteller  Börlind die Auszeichnung.  Das Unternehmen erreichte in seiner Größenkategorie den ersten Platz unter fünf Unternehmen, die aus 205 eingegangenen Bewerbungen für den Preis nominiert worden waren.

“Jedes Jahr staunen und freuen wir uns aufs Neue, wie viel Ideen und Zeit die Unternehmen mit ihrem sozialen Engagement einbringen. Sie machen unsere Gesellschaft dadurch mitmenschlicher und leisten Unbezahlbares für ein lebenswertes Miteinander“, erklärte Caritasdirektor Prälat Wolfgang Tripp im Haus der Wirtschaft vor 400 Gästen.

Das Unternehmen erhielt den Preis für ein Projekt in Mali. Von hier bezieht Börlind zukünftig nicht nur Karitébutter: In einem eigens errichteten Schulungszentrum erhalten die Arbeiterinnen dort Fortbildungen in den Bereichen Qualitätskontrolle sowie Gesundheit und Hygiene. Außerdem wird ihnen das Lesen und Schreiben vermittelt.

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung zeichnet  seit nunmehr fünf Jahren die Aktivitäten kleiner und mittlerer Unternehmen im sozialen und gesellschaftlichen Bereich aus. Unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“ würdigt der Preis das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement dieser Unternehmen.

Er steht dabei unter der Schirmherrschaft  des Finanz- und Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, Dr. Nils Schmid, des Erzbischofs für die Erzdiözese Freiburg, Dr. Robert Zollitsch, und des Rottenburger Bischof Dr. Gebhard Fürst.

„Wir freuen uns, dass diese Unternehmen ihr gesellschaftliches Engagement immer mehr mit ihrem Kerngeschäft verbinden, denn dies ist die beste Voraussetzung für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg“ so Ingo Rust, Staatssekretär im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft bei der Preisverleihung.

Das Projekt

Die 650 Einwohner in Siokoro (Südmali) sind sehr arm. Das Dorf verfügt jedoch über einen reichen Schatz an Karitébäumen, weshalb in Siokoro momentan eine Fabrik für die Weiterverarbeitung von Kariténüssen zu Karitébutter entsteht. Diese Fabrik wird von der Kooperative „Jigiya Bon Siokoro“ in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verein „Häuser der Hoffnung“ erstellt und finanziert.

Einer der zukünftigen Abnehmer der nach Bio-Richtlinien hergestellten Karitébutter ist das Unternehmen Börlind. Börlind benötigt Karitébutter zur Herstellung seiner Kosmetika. Dabei ist sich Börlind darüber bewusst, dass die Erzeugung einer hochwertigen und zertifizierbaren Ware in einem Entwicklungsland nicht ohne begleitende Schulungs- und Qualitätssicherungsmaßnahmen funktionieren kann. Deshalb entschloss sich das Unternehmen zur Durchführung eines sozio-ökologischen Projekts: neben dem Bau und der Errichtung eines Schulungszentrums wird es Fortbildungen anbieten, insbesondere für die Frauen in Siokoro und den umliegenden Siedlungen. Dabei wird wichtiges Wissen der Bereiche „Sammeln und Verarbeiten der Rohware“, „Qualitätskontrolle und Zertifizierungsvorbereitung“, „Hygiene, Gesundheitsvorsorge und HIV-Aufklärung“ sowie „Alphabetisierung“ vermittelt.

Das Projekt soll Vorbild für gleiche oder ähnliche Maßnahmen in dem afrikanischen Land sein und wird mit dem Fairtrade Gütesiegel zertifiziert.

[Fotos: Börlind]