Sind Prospekte noch zeitgemäß? – Eine Analyse. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung bleibt der gedruckte Prospekt ein wichtiges Kommunikationsmittel im Einzelhandel. Eine aktuelle Studie zeigt, dass gedruckte und digitale Formate unterschiedliche, aber komplementäre Bedürfnisse der Konsumenten bedienen. Insbesondere die Kombination beider Kanäle könnte für eine effektive Angebotskommunikation im Parfümerie- und Kosmetikbereich sorgen.
Über 50 Prozent der Konsumenten plazieren ihre Prospekte in ihren Wohnungen
In der heutigen digitalen Welt könnte man glauben, dass gedruckte Prospekte an Bedeutung verlieren. Doch der neue Prospektmonitor von IFH MEDIA ANALYTICS zeigt, dass sie nach wie vor eine zentrale Rolle im Einkaufserlebnis vieler Verbraucher spielen. Über 50 Prozent der Konsumenten platzieren ihre Prospekte sichtbar in ihren Wohnungen – als tägliche Erinnerung an aktuelle Angebote. Dieses haptische Erlebnis, das gedruckte Prospekte bieten, ist in der digitalen Welt nur schwer zu reproduzieren. Fragt man die Verbraucher, geben 76 Prozent an, dass sie bewusst nach ihren Lieblingsprodukten in Prospekten suchen. Dies zeigt, dass gedruckte Formate nicht nur informieren, sondern auch Vertrauen und Treue schaffen können.
Digitale Prospekte bedienen andere Bedürfnisse – Flexibilität und Erreichbarkeit
Im Gegensatz dazu eröffnen digitale Prospekte unmittelbaren Zugriff auf aktuelle Angebote. Besonders jüngere Zielgruppen schätzen, dass sie jederzeit und überall auf Informationen zugreifen können. Ein einfacher Klick in der App ermöglicht es, die neuesten Schnäppchen zu entdecken. Digitale Prospekte sind besonders nützlich, wenn es darum geht, spezifische Produkte zu finden oder über zeitlich befristete Angebote informiert zu werden. 69 Prozent der Konsumenten geben an, dass digitale Prospekte besser in bestimmte Alltagssituationen passen und somit flexibler genutzt werden können.
Sind Prospekte noch zeitgemäß? – Synergie zwischen Print und Digital
Das Potenzial, die Vorteile von gedruckten und digitalen Prospekten zu kombinieren, ist vielversprechend. Die aktuelle Studie verdeutlicht, dass bereits viele Unternehmen QR-Codes in ihren Print-Prospekten integrieren, um einen Übergang zur digitalen Welt zu ermöglichen. Dadurch könnten gedruckte Prospekte als Brücke zu weiteren digitalen Informationen, Produktbewertungen und personalisierten Angeboten dienen. Bisher nutzen jedoch nur 14 Prozent der Konsumenten regelmäßig QR-Codes in Prospekten. Diese Tatsache legt nahe, dass hier noch viel ungenutztes Potenzial besteht. Durch gezielte Anreize und eine effektive Ansprache könnten Händler die Schnittstellen zwischen diesen beiden Welten beleben und damit den Einkaufskomfort erhöhen.
Motivationen der Konsumenten zur Prospektnutzung – zentrales Motiv ist das Sparen
Eine weitere interessante Erkenntnis der Studie waren die Beweggründe für die Nutzung von Prospekten. Ein zentrales Motiv ist das Sparen – 92 Prozent der Konsumenten verspüren Freude, wenn sie durch die Nutzung von Prospekten Geld sparen können. Diese positive Erfahrung fördert die Loyalität gegenüber bestimmten Händlern.
Durchblättern von Prospekten ist eine Quelle kreativer Anregungen und Hilfe zur Planung
Darüber hinaus spielt Inspiration eine bedeutende Rolle. Für viele Menschen ist das Durchblättern von Prospekten eine Quelle kreativer Anregungen. Die visuelle Darstellung von Produkten kann dazu beitragen, dass Konsumenten Artikel entdecken, die ihnen zuvor nicht aufgefallen sind. Gedruckte Prospekte schaffen eine entspannte Atmosphäre, in der Verbraucher ohne Zeitdruck stöbern und Ideen sammeln können – eine Eigenschaft, die digitale Formate oft nicht bieten können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Hilfe zur Planung. 88 Prozent der Konsumenten empfinden die Struktur, die Prospekte in ihren Alltag bringen, als wertvoll. Prospekte ermöglichen eine klare Übersicht, die es den Verbrauchern erleichtert, gezielte Entscheidungen zu treffen und ihr Budget effektiver zu verwalten.
Sind Prospekte noch zeitgemäß? Intelligente Verknüpfung beider Kanäle
Die Untersuchung verdeutlicht, dass gedruckte und digitale Prospekte unterschiedliche Bedürfnisse bedienen und somit jeweils ihren eigenen Mehrwert haben. Für die Zukunft der Angebotskommunikation im Parfümerie- und Kosmetikhandel könnte eine intelligente Verknüpfung beider Kanäle von großer Bedeutung sein. Händler sollten bestrebt sein, durch die Integration von Technologien wie QR-Codes und künstlicher Intelligenz eine harmonische Verbindung zwischen Print und Digital herzustellen. Diese Strategie könnte, das legt die Studie nahe, nicht nur dazu beitragen, unterschiedliche Zielgruppen besser zu erreichen, sondern auch die Kundenbindung stärken und das Einkaufserlebnis insgesamt bereichern.
[Text/Bild: parfuemerienachrichten]