Stimmungsbild Parfümerie 2015 – Warten auf Weihnachten

Im Juli 2015 startete die Stimmungsbefragung des Bundesverbandes Parfümerien. Handel und Hersteller aus dem selektiven Parfümeriebereich waren aufgerufen ein Zwischenfazit für das laufende Jahr zu ziehen und eine Prognose für den Verlauf des zweiten Halbjahres abzugeben. Das Ergebnis bleibt hinter den Erwartungen der Gesamtbranche zurück und landet nur knapp über dem Vorjahresniveau.

Bereits Anfang August hatte das Institut der Deutschen Kosmetikwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Verband eine allgemeine Befragung nach dem aktuellen Stand und den Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr im Kosmetiksektor gestartet. Demnach konnten die befragten Unternehmen Handel und Hersteller der gesamten Kosmetikbranche inklusive Konsumkosmetik und Drogeriemärkte im ersten Halbjahr um rund 2,5 Prozent zulegen. Für die zweite Jahreshälfte wurde sogar mit einem Zuwachs von rund 3 Prozent gerechnet. Die Einschätzung für den Parfümeriesektor fällt, zumindest was den Handel betrifft, allerdings deutlich verhaltener aus.

Einschätzung der wirtschaftlichen Lage: Überwiegend Durchschnitt

Im Gegensatz zur Lieferantenseite beurteilen die Unternehmen des deutschen Parfümerie-Einzelhandels auch die allgemeine wirtschaftliche Lage deutlich pessimistischer. Trotz gestiegener Kosten und Einkaufspreise bewegte sich im ersten Halbjahr wenig. Die Mehrzahl der Unternehmen meldet Umsätze auf oder nur gering über dem Niveau des Vorjahres. Die Erwartungen für die zweite Jahreshälfte sind dennoch verhalten positiv.

Stimmungsbild Parfümerie 2015 – Kundenfrequenz macht Sorgen

Während im letzten Jahr noch die Mehrzahl der befragten Unternehmen die Kundenfrequenz als durchschnittlich einschätzte, zeigt sich nun ein anderes Bild. Über die Hälfte der befragten Unternehmen sieht aktuell eine schlechte Entwicklung der Kundenfrequenz. Das gilt insbesondere für Kleinstadt und Vorortlagen. Aber auch die Innenstädte und Einkaufszentren ziehen, insbesondere an Wochentagen, weniger Kunden an.

Sortimentsbereich – Überwiegend Durchschnitt

Beim Blick auf die Sortimentsbereiche zeigen sich zum Teil erhebliche Unterschiede in der Einschätzung der Entwicklung. Währen sich die Dienstleistungen in der Kabine und die dekorative Kosmetik positiv entwickeln, herrscht in den anderen Sektoren Mittelmaß vor. Schlusslichter sind Körper- und Sonnen- sowie Herrenkosmetik. Gesichtspflege, Accessoires und Parfums entwickeln sich durchschnittlich.

Unteres Preissegment verliert weiter Umsatzbedeutung

Besonders erfolgreich entwickelt sich nach wie vor das obere Preissegment. Während sich die mittleren Preislagen durchschnittlich entwickeln, scheint das untere Preissegment, der allgemeinen Branchenentwicklung folgend, Umsatzbedeutung zu verlieren. Die meisten guten und zugleich die meisten schlechten Bewertungen erhält in diesem Zusammenhang das obere Preissegment.

Unternehmen investieren – Mehr Einstellungen

Die möglicherweise nachlassende Umsatzdynamik führt jedoch nicht zu einer Schockstarre im Parfümerie-Einzelhandel. Mehr als 2/3 der Befragten Unternehmen planen Investitionen oder Umbauten bzw. haben diese bereits durchgeführt.
Positive Meldungen auch von der Personalfront: Während weit über die Hälfte der befragten Unternehmen den Mitarbeiterstamm halten wollen, plant jede vierte Parfümerie Neueinstellungen.

Kundenfrequenz- Internet und Mitarbeiter

Die Branche sieht eine Fülle neuer Herausforderungen auf sich zukommen. Am häufigsten werden neben Spannenverlusten durch Rabattaktionen der Mitbewerber die Kundenfrequenz sowie das Stichwort Internet genannt. Es folgen Mitarbeitersuche und -entwicklung auch Veränderungen im Kaufverhalten und gestiegene Kundenansprüche sind nach wie vor ein Thema.

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Ergebnissen können Mitglieder des Bundesverbandes Parfümerien bzw. des Instituts der Deutschen Kosmetikwirtschaft über die Geschäftsstelle erfragen.

[Text/Bild: parfuemerienachrichten]