Verbraucherstimmung im Juni 2022 – Boden erreicht? – Niveau bleibt aber niedrig. Nachdem sich die Verbraucherstimmung in Deutschland sechs Monate in Folge verschlechtert hat, trübt sie sich im Juni nicht weiter ein. Das geht aus dem aktuellen Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hervor.
Verbraucherstimmung im Juni 2022 – Boden erreicht?
Demnach legt der Index im Vergleich zum Vormonat geringfügig zu und verlässt sein Allzeittief. Allerdings bleibt er im Mehrjahresvergleich auf niedrigem Niveau. Mit einer Aufhellung der Verbraucherstimmung ist in den kommenden drei Monaten daher nicht zu rechnen.
Anschaffungsneigung geht erneut zurück
Anschaffungen gegenüber sind Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin verhalten eingestellt. Die Anschaffungsneigung geht erneut zurück und erreicht wie bereits in den vergangenen Monaten ein neues Allzeittief. Die Sparneigung bleibt hingegen nahezu unverändert. Angesichts zuletzt durchgängig gestiegener Verbraucherpreise herrscht unter Verbrauchern somit Konsumzurückhaltung. Mittelfristig erwarten sie zwar etwas geringere Preissteigerungen, doch erst nach einer Trendumkehr bei der Entwicklung der Preise und einer Verbesserung der konjunkturellen Situation sind Impulse für den privaten Konsum zu erwarten.
Konjunkturerwartungen steigen, liegen aber auf einem sehr niedrigen Niveau
Auf die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung blicken Verbraucherinnen und Verbraucher mit mehr Optimismus als in den Vormonaten. Doch obwohl die Konjunkturerwartungen steigen, liegen sie im Vorjahresvergleich auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch die Einkommenserwartungen der Verbraucher fallen nur geringfügig besser aus als im Vormonat. Anzeichen für eine Konsumdynamik in den kommenden drei Monaten bestehen trotz des optimistischeren Verbraucherblicks auf Konjunktur und Einkommen nicht.
Einzelhandel durch neues Allzeittief der Anschaffungsneigung besonders betroffen
Die anhaltende Corona-Pandemie und der russische Krieg in der Ukraine haben die Entwicklung der Verbraucherstimmung in den vergangenen Monaten beeinflusst. Es ist daher nicht zu erwarten, dass sich die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in der nächsten Zeit aufhellt. Eine unmittelbare Betroffenheit des Einzelhandels ergibt sich insbesondere durch die auf ein neues Allzeittief gefallene Anschaffungsneigung, die den privaten Konsum in den bevorstehenden drei Monaten voraussichtlich erheblich dämpfen wird.
[Text: parfuemerienachrichten/Bild: HDE]