Drogerie- und Parfümeriehandel in Österreich wächst

Drogerie- und Parfümeriehandel in Österreich wächst. dm Drogeriemarkt bleibt Nummer eins. Der österreichische  Drogerie- und Parfümeriehandel setzt sein Wachstum fort – und zwar deutlich schneller als der gesamte Einzelhandel. In den letzten 12 Jahren ist der Umsatz um etwa 36 % gestiegen. Die Entwicklung der Branche liegt vor allem am steigenden Körper- und Gesundheitsbewusstsein der Österreicher, aber auch an der Expansion und Werbung.

Drogerie- und Parfümeriehandel in Österreich wächst – aktuell 4,9 Milliarden €

Gute gesamtwirtschaftliche Voraussetzungen spielen dem Drogerie- und Parfümeriehandel in die Hände und erzeugen eine hohe Konsumdynamik: Für Drogerie- und Parfümerieartikel gibt jeder Österreicher im Schnitt 604 €/Jahr aus. Während die Kernsortimente Körperpflege, Haushaltsreiniger und Tiernahrung weitgehend stabil bleiben, steigen Sortimentsbereiche wie Feinkosmetik, Parfums und Bioprodukte deutlich an.

Gesamtumsatz steigt nominell um 2,8 Prozent

Drogerien und Parfümerien können von den Konsumausgaben allerdings nur ca. 56 % binden, der Rest fließt in Vertriebskanäle wie Lebensmittelhandel, Tierfutteranbieter oder Apotheken sowie in zunehmendem Maße an die Internet Pure-Player. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gesamtumsatz um 2,8 % nominell gestiegen, während die Inflation in Österreich im gleichen Zeitraum 2,1 % betrug.

Mehr Ausgaben für ein gepflegtes Äußeres – vermehrt bio, fair & vegan

Die Ausgaben für Körperpflege-, Wellness- und Schönheitsprodukte zählen in Österreich seit Jahren zu der am stärksten steigenden Warengruppe. Pro Person werden im Jahr durchschnittlich 300 Euro ausgegeben. Mehr Vielfalt ist zukünftig in der Körperpflege, speziell in den Regalen der Natur- und Männerkosmetik, zu erwarten. Zudem stehen Bio-Lebensmittel mit Rücksicht auf Intoleranzen und ökologische Putz- und Reinigungsmittel im Fokus.

Online wächst schneller als der Gesamtmarkt

Nur etwa 8 % des Gesamtumsatzes im Drogerie- und Parfümeriehandel werden derzeit online getätigt. Die Konsumenten bevorzugen in dieser Branche das Ausprobieren und Einkaufen vor Ort. Doch der Zuwachs in dieser Vertriebsform ist fast dreimal so hoch wie der des gesamten Drogerie- und Parfümerieumsatzes und bleibt auch weiterhin steigend. Im internationalen Vergleich
liegt Österreichs Onlineanteil im Spitzenfeld!

Marktführer: dm Drogeriemarkt – Bipa verliert leicht

Der Marktführer in Österreich, bezogen auf den Umsatz in Österreich, ist seit 2015 dm Drogeriemarkt. Dm konnte seine Marktanteile wieder steigern, während die Nummer 2, Bipa, leichte Marktanteilsverluste hinnehmen musste. Bipa, in den Medien oft als Sorgenkind des REWE-Konzerns bezeichnet, wird einer Genesungskur unterzogen. Zwischen 50 und 100 Standorte
sollen geschlossen werden. Gemeinsam erzielen die beiden Unternehmen dm und Bipa 60 % des gesamten Marktvolumens. Müller konnte seinen Marktanteil, nach Jahren des rasanten Aufstiegs, zumindest halten und bleibt somit auf Platz 3.

Aufstieg der Monolabelstores – Herstellermarken drängen in den Handel

Im Parfumeriebereich zeigt sich eine interessante Entwicklung: Herstellermarken drängen immer stärker in den stationären Handel. Die besten Beispiele für Geschäfte, die nur eine Marke anbieten, sind Rituals, Kiko Milano, L`Occitane, M.A.C., The Body Shop, Lush und Yves Rocher. Der Marktanteil dieser Unternehmen ist zwar mit insgesamt ca. 2% noch sehr gering, dennoch
zeigt sich eine Entwicklung analog anderer Branchen, wie dem Möbel- und Bekleidungshandel, wo Monolabelstores in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung erlebt haben.

[Text/Bild:RegioData Research GmbH]

 


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