Gefälschte Luxuskosmetik schadet Konsumenten, Handel und Industrie

Das Problem Produkt- und Markenpiraterie hat sich auch 2010 weiter verschärft. Rund 80 000 Fälle verzeichnete der Zoll – lt. Europäischer Kommission – im vergangen Jahr insgesamt. Damit hat sich die Anzahl der betroffenen Produkte im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Dahinter stehen über alle Produktsegmente hinweg 103 Millionen gefälschte Produkte, die meisten von ihnen aus China.

Auch die Luxuskosmetikindustrie gehört seit vielen Jahren zu den Branchen, die massiv von Markenpiraterie betroffen sind: Die Verbreitung von Plagiaten nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an: So wurden 2010 rund 1,2 Millionen Artikel beschlagnahmt.  80 Prozent der Fälschungen kamen aus China, 10 Prozent aus der Türkei und 5 Prozent aus Rumänien.  Aufgrund der Kleinteiligkeit von Kosmetikprodukten und den leider begrenzten Prüfkapazitäten des Zolls von Postsendungen ist allerdings mit einer vielfach höheren Dunkelziffer zu rechnen.

Die  Rechteinhaber wissen, dass sie sich und ihre Marken nur schützen können, wenn sie sich im Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie massiv engagieren. „Die Tatsache, dass einige Unternehmen sogar regelmäßig bis zum EUGH klagen, ist ein klarer Indikator für den hohen Einsatz, den die Branche seit Jahren im Kampf gegen die Verletzung geistiger Schutzrechte leistet“, erläutert Martin Ruppmann, Geschäftsführer des VKE, Berlin.

Aber neben dem sicherlich großen wirtschaftlichen Interesse der Hersteller gilt es gleichermaßen die Konsumenten zu schützen. Schließlich tragen sie das gesundheitliche Risiko, wenn sie gefälsche Produkte, wie z.B. Sonnencremes ohne Lichtschutzfaktor verwenden. Auch das Allergierisiko ist erheblich: „Schließlich steht nicht auf der Packung welche Inhaltsstoffe tatsächlich im Produkt ernthalten sind.“ ergänzt Elmar Keldenich von Bundesverband Parfümerien in Düsseldorf.

Deshalb setzen Industrie und Handel weiterhin auf Aufklärung: Schon vor Beginn der Sommerferien hatten der Bundesverband Parfümerien und der VKE in einer gemeinsamen Presseerklärung vor gefäschten Produkten in den Urlaubsländern gewarnt.