HDE-Präsident fordert Allianz für lebendige Innenstädte

HDE Präsident Josef Stanktjohanser beim Handelskongress 2014 (Foto: perfuemerienachrichten)

Bei der Auftaktveranstaltung für die Dialogplattform Einzelhandel mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel forderte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser gleiche Chancen für alle Verkaufskanäle – egal ob Ladengeschäft oder Online-Handel. Angesichts sinkender Besucherfrequenzen sei für den Handel eine breite Allianz für lebendige Innenstädte unverzichtbar.

Erhalt der hervorragenden Nahversorgung

„Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen. Lebendige Innenstädte und der Erhalt der hervorragenden Nahversorgung sind eine Überlebensfrage für die Wirtschaft, Kommunen und Gemeinden“, so der HDE-Präsident in Berlin. Damit der Handel seine gesellschaftlichen Funktionen weiterhin flächendeckend wahrnehmen könne, brauche er die passenden politischen Rahmenbedingungen. Angesichts sinkender Kundenfrequenzen und des großen Investitionsbedarfs in die Digitalisierung müsse die Politik den Fokus auf Chancengleichheit zwischen allen Vertriebskanälen richten.

Für den Einzelhandel ist der Online-Handel eine große Wachstumschance in einem weitgehend gesättigten Marktumfeld. „Daher darf der Online-Handel in Deutschland nicht durch verschärfte Datenschutz- oder Abmahnregelungen ausgebremst werden“, so Sanktjohanser.

Gleichen Rahmenbedingungen für alle – Allianz für lebendige Innenstädte

Für alle Vertriebskanäle müssten die gleichen politischen Rahmenbedingungen gelten. Das sei auch im Interesse von Kommunen und Gemeinden. „Vorteile im Bau- oder Steuerrecht für einzelne Unternehmen oder zu restriktive Ladenöffnungsregelungen behindern den fairen Wettbewerb zwischen den Verkaufskanälen zu Lasten des innerstädtischen Handels. Die zunehmende Verödung der Innenstädte ist die Folge.“

HDE-Präsident: Reformbedarf bei der Gewerbesteuer

Reformbedarf sieht der HDE-Präsident insbesondere bei der Gewerbesteuer. Sie wirke über die Hinzurechnungsregeln im aktuellen Strukturwandel oft krisenverschärfend für kleine und mittelständische Betriebe im stationären Bereich.

Gleichzeitig betonte Sanktjohanser: „Die Branche darf den Wandel nicht verschlafen. Der Online-Handel braucht ausreichend Nachwuchs an qualifizierten Beschäftigten.“ Es gelte deshalb, die Weiterbildung entsprechend auszubauen sowie die Einzelhandelsberufe insgesamt modern und spannend zu erhalten.

[Text: HDE/Foto: parfuemerienachrichten]