Marken, Märkte, Masterclasses: Paris Perfume Week 2025

Marken, Märkte, Masterclasses: Paris Perfume Week 2025
Marken, Märkte, Masterclasses: Paris Perfume Week 2025

Marken, Märkte, Masterclasses: Paris Perfume Week 2025 ein Rückblick von Dr. Bodo Kubartz. Vom 20. bis 23. März 2025 fand die zweite Ausgabe der Paris Perfume Week (PPW) im Bastille Design Center statt. Mit rund 50 ausstellenden Marken, einem breit gefächerten Rahmenprogramm und zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt bewies das noch junge Format erneut einen besonderen Anspruch: nicht nur eine Plattform für olfaktorische Entdeckungen zu sein, sondern auch Wissen und Austausch in den Mittelpunkt zu stellen. Nachfolgend die Key Facts und Zusammenhänge:

Paris Perfume Week 2025 – Organisator Nez und der inhaltliche Fokus

Die PPW geht auf das Parfummagazin Nez und sein Team zurück, das die Messe mit einer Vielzahl an Vorträgen, Präsentationen und diskussionsreichen Panels bereicherte. Dabei setzte die Veranstaltung ganz auf Parfum – Kosmetik spielte keine Rolle. Neben den Hauptveranstaltungen gab es zahlungspflichtige Sonderformate, die den Besuch noch intensiver gestalteten. Dafür hat der Organisator ein weites Netz an hochrangigen, etablierten Partnern geknüpft – von Marken und Unternehmen bis hin zu zentralen Institutionen.
Ein besonderes Merkmal der PPW war das Konzept „Hors-les-Murs“: Zahlreiche ergänzende Events fanden in ganz Paris statt. So lud der renommierte Parfümeur Bertrand Duchaufour in seinen neuen Flagship-Store L’Entrepiste ein, während Christopher Sheldrake, bekannt für seine Arbeit mit Serge Lutens, bei der Marke Sportuno als kreativer Schöpfer der Düfte anwesend war.

Charmantes Setup: Aufbau der Messe

Die PPW nutzte das Bastille Design Center in mehreren Ebenen:

  • Untergeschoss: Unter dem Titel „Wadi Dawkah“ widmete sich eine Ausstellung der Marke Amouage den Themen Oman, Nachhaltigkeit und Rohstoffe. Zudem fanden hier die Fachgespräche und Diskussionsrunden statt.
  • Erdgeschoss: Die Hauptausstellungsfläche mit angesagten Artistik-Marken, Rohstofflieferanten wie Iberchem und Eurofragrances sowie dem umfangreichen Programm von Nez und Niche by Nez. Auch Cartier präsentierte hier einige Werke.
  • Obergeschoss: Hier zeigten ebenfalls Up-and-Coming Brands sowie renommierte Häuser wie Coty (mit „Infinissement Coty Paris“, „Atelier des Fleurs“ von Chloé und der neuen „Olfactory Series I“ von Jil Sander), LMR Naturals by IFF (mit einer interaktiven Rohstoffausstellung), Luzi (Parfümeurs-Porträts in ansprechendem Ambiente) sowie Grenado aus Brasilien ihre Kollektionen.

Paris Perfume Week 2025 – Vielfalt im Rahmenprogramm

Ein besonderes Highlight war die inhaltliche Tiefe der Vorträge und Diskussionen. Hier einige ausgewählte Veranstaltungen:
Die Oman-Themen bei der Paris Perfume Week 2025 zeigten, wie Geschichte, Natur und Kultur des Landes die Parfümerie inspirieren. Quentin Bisch (Givaudan) und Renaud Salmon (Amouage) beleuchteten die Bedeutung omanischer Rohstoffe für Düfte. Eléonore de Bonneval nahm Besucher mit auf eine olfaktorische Reise durch den Oman. Experten von dsm-firmenich, Amouage und dem Wadi-Dawkah-Projekt sprachen über eine nachhaltige Weihrauch-Lieferkette, während Clara Muller und Renaud Salmon die kulturellen Ambitionen von Wadi Dawkah vorstellten.


Thomas Fontaine (Osmothèque), Emmanuel Guichard (FEBEA) und Tristan Hinschberger (École du Louvre) beleuchteten die Rolle des Parfums auf der Ausstellung der Arts Déco 1925 und dessen Einfluss auf Stil und Kultur. Eine Diskussion zum amerikanischen Nischenparfümeriemarkt zeigte, wie innovative Marken den Markt prägen und neue Dufttrends setzen. Im Panel „Das Zeitalter der emotionalen Parfümerie“ gaben Christelle Porcherot (DSM-Firmenich) und Quentin Dubois (Initio Parfums) Einblicke in die wachsende Bedeutung von Emotionen in der Duftkomposition und wie Düfte persönliche Stimmungen und Erlebnisse verstärken können.
Zusätzlich gab es Diskussionen über Parfümkulturen verschiedener Länder, u. a. Peru und Brasilien, sowie Masterclasses mit namhaften Parfümeuren wie Jean-Claude Ellena, Dominique Ropion, Mathilde Laurent, Isabelle Doyen und Delphine Jelk. Ein besonderer Fokus lag auch auf den Inhaltsstoffen: In den „Atelier Matières Premières“ konnten Besucher Schlüsselzutaten entdecken und analysieren.

Hochrelevant: Die Bedeutung der Community

Ein klarer Trend zeigte sich auch in Paris: Brand Community Building gewinnt immer mehr an Bedeutung. Durch gezielte Abendveranstaltungen, wie den Aperitif von Thomas de Monaco, wird eine enge Bindung zu Brancheninsidern geschaffen – ein zentraler Erfolgsfaktor für die Positionierung von Nischenmarken.

Ausblick Grasse Perfume Week und PPW 2026

Im Juli 2025 wird es seitens der Organisatoren koordiniert erstmals eine Grasse Perfume Week (GPW) geben – ein vielversprechendes Event in der Welthauptstadt der Parfümerie. Im April 2026 wird die PPW in eine größere Location umziehen: das Palais Brongniart, das ehemalige Gebäude der Pariser Börse. Mit einer fünfmal größeren Fläche bietet der neue Standort mehr Platz für Marken, Networking und Veranstaltungen.

Paris Perfume Week 2025 – Warum sich der Besuch lohnte

Die Paris Perfume Week hebt sich durch ihre inhaltliche Tiefe von typischen Messen ab. Besucher erhalten nicht nur Einblick in neue Düfte, sondern auch fundiertes Wissen über Rohstoffe, Märkte und kreative Prozesse. Die Kombination aus Ausstellung, Expertenrunden und interaktiven Formaten macht sie zu einer einzigartigen Plattform für alle, die sich mit Parfum intensiv beschäftigen. Dazu kommt das außergewöhnliche Flair von Paris mit seinen zahlreichen flankierenden Veranstaltungen. Wer sich für Parfum interessiert, sollte die PPW als festen Termin in den Kalender eintragen.

[Text: Bodo Kubartz/Bild: Bodo Kubartz]