Warenhäuser: … und es geht doch! Angesichts der Digitalisierung und der sich verändernden Konsumgewohnheiten gehört es inzwischen schon fast zum guten Ton den Untergang des Warenhauses zu prophezeien. In der Tat liegen harte Zeiten vor und hinter den klassischen Universalanbietern in unseren Innenstädten. Das Beispiel Karstadt zeigt jedoch, dass das Warenhaus noch lange nicht Tod ist.
Karstadt mit schwarzen Zahlen
Fast neun Jahre nach der Insolvenz und vier Jahre nach der Übernahme durch den österreichischen Investor René Benko scheint bei Karstadt der Turn-Around geschafft. Für das laufende Jahr wird ein Überschuss von 87 Mio EUR angestrebt.
Kaufhof kommt nicht aus der Verlustzone
Bei Kaufhof scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Nach Informationen der Wirtschaftswoche sollen die Kölner 2017 einen Verlust von rund 100 Mio. EUR verbucht haben. Auch der neue Inhaber, die kanadische Hudson’s Bay Company hat ihren Verlust im dritten Quartal 2017 mit umgerechnet 162 Mio. EUR nahezu verdoppelt. Dabei waren die Kanadier mit dem Anspruch gestartet den Europäern zu zeigen wie „Warenhaus“ heutzutage funktioniert.
Was dann passierte mag manchem Brancheninsider wie ein Dejavue vorgekommen sein. Sortimente wurden gestrafft, Rabattaktivitäten intensiviert, ganze Abteilungen aufgelöst, das Counter-Geschäft und Shop in Shop ausgebaut.
Karstadt auf Kurs
Nach vielen Irrungen und Wirrungen scheint Karstadt inzwischen auf Kurs, das komplette Angebot wurde überarbeitet und modernisiert, Kosten eingespart und gleichzeitig kräftig in Personal Aus- und Weiterbildung investiert. Auch das Thema Flächenvermietung im Lebensmittelbereich scheint dank Aldi und Edeka ebenfalls zunehmend Fahrt aufzunehmen. Mit dem Einkauf von Fachkompetenz aus dem Omnichannel-Bereich scheint das Unternehmen auch in diesem Bereich gut aufgestellt zu sein. Inzwischen soll in Essen bereits über die Eröffnung neuer Warenhäuser nachgedacht werden.
Warenhäuser: … und es geht doch!
Wenn die beiden Beispiele eines zeigen, dann dass das Konzept des Warenhauses nach wir vor funktioniert, allerdings gilt es das klassische Universalkaufhauskonzept an die Bedingungen der neuen Zeit anzupassen.
[Text/Bild: Bundesverband Parfümerien]
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