Studie zum Black Friday – Chancen und Herausforderungen

Studie zum Black Friday – Chancen und Herausforderungen für den Handel. Der Black Friday hat sich, auch wenn die Zeiten großer Zuwächse vorbei zu sein scheinen, in Deutschland zu einem wichtigen Verkaufstag entwickelt, bringt allerdings auch erhebliche Herausforderungen für den Einzelhandel mit sich. Während hohe Umsätze verzeichnet werden, leidet oft die Profitabilität aufgrund rabattbasierter Preisstrategien. Eine neue Studie von Kearney und 7Learnings zeigt, dass trotz eines signifikanten Umsatzanstiegs am Black Friday letztlich oft nur ein marginales Plus bleibt.

Black Friday – Hohe Nachfrage, geringes Umsatzwachstum

Während in Spitzenzeiten die Nachfrage um bis zu 200 Prozent ansteigen kann, resultiert nur ein tatsächliches Umsatzwachstum von etwa 7 Prozent, wenn man die Zeiträume vor und nach dem Black Friday berücksichtigt.

Die Black Friday-Dynamik – Dilemma für viele Einzelhändler

Im November ist der Black Friday für viele Verbraucher ein bedeutendes Ereignis im Kaufkalender. Entstanden in den USA, zieht dieser Tag auch in Deutschland Millionen von Käufern an, die Schnäppchen jagen. Laut Handelsverband Deutschland überstiegen die Umsätze am Black Friday 2023 die 5,8 Milliarden Euro-Marke – ein jährliches Wachstum von über 15 Prozent seit 2016. Allerdings – Bis 2022 verzeichneten die Aktionstage Black Friday und Cyber Monday noch Wachstumsraten der Ausgaben von 20 % und mehr.

Black Friday und Cyber Monday treten auf der Stelle

Schon 2023 hat sich der Zuwachs mit 6 % an Black Friday und Cyber Monday deutlich abgeschwächt. Für 2024 wird vom Handelsverband Deutschland ein in etwa gleichbleibender Umsatz von 5,9 Milliarden Euro prognostiziert. Bei anhaltender Konsumzurückhaltung kann offenbar auch das Preisargument kein weiteres Wachstum erzeugen. Doch trotz weiterhin stattlicher Zahlen bedeutet der Black Friday auch ein Dilemma für viele Einzelhändler.

Preisspirale – Das Preisverfall-Problem – Konsumenten erwarten Rabatte

Ein Schlüsselproblem für den Einzelhandel bleibt die Preissetzung. Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind viele Händler gezwungen, ihre Preise stark zu senken. Konsumenten erwarten oft Rabatte von 30 bis 50 Prozent. Diese Preissenkungen, die häufig auf den Wettbewerbsdruck von großen Anbietern wie Amazon reagieren, ziehen eine gefährliche Preisspirale nach sich. Jährlich verlieren Einzelhändler durch ineffiziente Preisstrategien schätzungsweise 300 Millionen Euro an Gewinn.

Verbraucherverhalten und Kaufmuster

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Black Friday ist das Verbraucherverhalten. Laut einer Umfrage unter 1.000 Konsumenten geben 85 Prozent an, am Black Friday einkaufen zu wollen. Die Hauptmotivation liegt in den hohen Rabatten, wobei viele Kunden selbst Produkte erwerben, die sie sonst nicht kaufen würden. Auffällig ist jedoch, dass viele Konsumenten trotz geringerer als beworbener Rabatte mit den Angeboten zufrieden sind. Die Preispsychologie spielt eine zentrale Rolle; obwohl die tatsächlichen Rabatte oft bei unter 10 Prozent liegen, ist die allgemeine Einstellung der Konsumenten gegenüber dem Black Friday positiv. Dies legt nahe, dass Händler dieses Vertrauen in zukünftige Preiskampagnen und Angebote strategisch nutzen könnten.

Optimierungsstrategien für den Einzelhandel

Um die Herausforderungen des Black Friday erfolgreich zu meistern, sollten Einzelhändler daher verstärkt auf intelligente Preisstrategien setzen. Der Einsatz von Algorithmen zur Preisoptimierung ist nicht nur eine moderne Lösung, sondern auch eine Notwendigkeit, um in einem zunehmend kompetitiven Markt, insbesondere im Online-Handel, bestehen zu können. Die Resultate der Studie deuten darauf hin, dass Einzelhändler, die KI-gestützte Preisstrategien implementieren, ihre Margen erheblich steigern können. Für margenempfindliche Branchen wie den Kosmetik- und Modebereich könnten bereits kleine Anpassungen der Preise, ohne aggressive Rabattaktionen, zu erheblichen Nachfragesteigerungen führen.

Händler sollten Preisstrategien überdenken

Während der Black Friday als einer der Umsatzhöhepunkte für den Einzelhandel gilt, ist es entscheidend, dass Händler ihre Preisstrategien überdenken und entsprechend anpassen. Künstliche Intelligenz bietet dabei nicht nur innovative Ansätze zur Preisgestaltung, sondern auch die Möglichkeit, langfristig die Profitabilität zu sichern. Einzelhändler sollten den Black Friday nicht nur als einmaliges Umsatzereignis betrachten, sondern als strategische Gelegenheit zur Optimierung ihrer Preisstrukturen. Nur so können sie im harten Wettbewerbsumfeld bestehen und sowohl die Kundenerwartungen als auch ihre wirtschaftlichen Ziele in Einklang bringen.

[Text/Bild: parfuemerienachrichten]