Verbraucher-Petition kämpft Parfum als Kulturgut

Parfumo Gründer und CTO Christoph Polatzky
Parfumo Gründer Christoph Polatzky bei der Parfümerietagung des Bundesverband Parfümerien (Bild: www.bvpkw.de)

Petition für Parfum als Kulturgut: Seit knapp vier Wochen gibt es eine Online-Petition, die sich gegen ein EU-Gesetzesvorhaben zur Regulierung von Parfuminhaltsstoffen richtet. Die Aktion der Internetseite Parfumo erreichte gestern ihren vorläufigen Höhepunkt: eine Liste mit zweieinhalbtausend Unterschriften wurde nach Brüssel geschickt.

Überwältigendes Echo auf Initiative

Angelika Förster von Parfumo sagt: „Wir sind begeistert! So früh haben wir nicht mit einem solchen Echo gerechnet!“ Der 14. Mai ist Stichtag: in Brüssel werden bis heute Kommentare zur anstehenden Gesetzesänderung angenommen. Die Kommission befasst sich nun mit den eingereichten Meinungen zur Zukunft des Parfums. Die Parfumo-Initiative nimmt an dieser Konsultation teil. Ihr kritischer Beitrag wird unterstützt von der Petition.

Die Aktion fand weltweit Verbreitung und bekam in kurzer Zeit viel Unterstützung: von Blogs, via Facebook, von vielen bekannten Parfumeuren, von Parfümerien und Fachleuten. Alle sind sich einig: hier geht die EU zu weit. Die Verbraucher sollen nicht bevormundet werden und die Parfumkreation ist ein schützenswertes Kulturgut.

In der Petition wird ausgeführt, warum Verbraucher gegen die geplanten Einschränkungen für die Herstellung von Parfum sind.

Verbraucherschutz statt willkürlicher Verbote

Parfum würde durch das Gesetz in seiner Vielfalt und Bandbreite verstümmelt, denn duftende Inhaltsstoffe sollen verboten werden, die für Parfum so wichtig sind wie die Farben Rot oder Blau für die Malerei. Christoph Polatzky, der Betreiber von Parfumo, der Webseite für Parfumliebhaber, erläutert: „Das bringt die Kunden auf die Barrikaden – wir wollen schönes Parfum und nicht fahle Ersatzstoffe, die nur noch entfernt an Parfum erinnern. Deshalb erheben wir Einspruch gegen die Gesetzesänderung. Mit stichhaltigen Argumenten… und mit vielen Unterschriften.“

Zweifel an Notwendigkeit

Nicht wissenschaftlich bewiesen sei das Allergierisiko von 1-3%, trotzdem will die EU Verbote erlassen – statt besserer Regeln zur Information, wie es die Petition fordert. Angelika Förster bringt es auf den Punkt: „Wir wollen guten Verbraucherschutz. Nicht willkürliche Verbote.“

2500 Unterschriften können aus Sicht der aktiven Streiter für die Kunst des Duftes in Brüssel nicht übersehen oder als „unwichtig“ abgetan werden. Und die Aktion läuft weiter. Auch nach der Einreichung heute werden Unterschriften gesammelt. „Das Thema wird nicht im EU-Alltag untergehen.“ prophezeit Förster „Wir werden mit immer mehr Unterschriften unsere Kritik verbreiten. Das einzige, was uns aufhalten könnte: wenn die Kommission ein Einsehen hat und die Gesetzesvorlage vernünftig abändert.“

Petition im Internet

Auf http://www.parfumo.de/petition werden deshalb weiter Unterschriften gesammelt – für Duft und gegen Überregulierung. Auf die Reaktion der EU-Kommission wird derweil mit Spannung gewartet.

[Text: Parfumo/Bild: Bundesverband Parfümerien e.V.]



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