Kommentar: Wie wird 2015 für die Parfümerie?

Stimmt das!? Die Ausgangssituation zum Jahreswechsel 2014/2015 hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert? Im Gegenteil für viele, besonders kleine Händler, sind die Voraussetzungen schwieriger geworden. Der Verdrängungswettbewerb schreitet fort, die Neuheitenflut der Industrie hat sich kaum abgeschwächt.

Dafür werden Depotverträge vorgelegt, die den Spielraum des Handels weiter einengen, während Preiserhöhungen auf Seiten der Lieferanten und Rabattschlachten im Handel gleichzeitig die Margen weiter verschlechtern. Hart trifft es auch Händler in Kleinstädten und Vororten. Der anhaltende Trend zu den großen Innenstädten und Einkaufszentren führt zu immer weniger Kundenfrequenz. Wenn sich nichts ändert, wird 2015 so anfangen wie 2014 aufgehört hat.

Schon jetzt steht fest: Auch 2015 werden Graumarkt und Fälschungen, besonders aus dem Internet, weiterhin den Wettbewerb verzerren. Dennoch bieten sich jede Menge Chancen, die Lage der Branche zu verbessern. Sie lassen sich in einem Satz zusammenfassen: „Back to the roots! Mit Blick in die Zukunft!“, dass könnte auch das Motto für das Jahr 2015 werden.

Zentrale Aufgabe für Marken und Handel muss es in diesem Zusammenhang sein, das Image der Branche wieder zu heben und mehr Verbraucher zurück in die Geschäfte zu bringen. Aber machen wir uns nichts vor: Von nichts kommt nichts und das Internet wird nicht mehr verschwinden! Wir brauchen echte Neuheiten, denn sie machen den Charakter der Branche aus und bringen mehr Verbraucher in die Geschäfte. Wir müssen uns die Einstiegspreislagen zurückerobern. Für viele Verbraucher startet Luxus weit unterhalb der 100-Euro-Grenze. Wir müssen Ausbildung und Qualifikation den Stellenwert einräumen, den sie verdienen, denn Menschen und persönliche Beratung sind die Stärke des stationären Handels.

Wir müssen uns wieder auf unsere Stärken zurück besinnen. Das Sortiment muss wieder eines werden, das diesen Namen auch verdient. Das heißt: Weg vom Vollsortiment! Wir müssen uns auf die Marken konzentrieren, die rentabel sind und in unsere Konzepte passen. Auch die Lieferanten sind in der Pflicht.

Immer längere Lieferzeiten und Bestellpausen mitten im Weihnachtsgeschäft gehen an der Realität des Marktes völlig vorbei. Genauso wie die Aufsplittung von Depotverträgen mit dem einzigen Ziel, noch mehr Ware in den Markt zu drücken.

Die Probleme sind benannt, die Lösungen sind bekannt. Wie 2015 letztlich wird, liegt in unseren Händen. Ein kleiner Schritt zurück kann am Rande eines Abgrundes schon ein deutlicher Fortschritt sein.

[Text/Bild: Summerer]