Konsumklima 2023 – keine Erholung in Sicht. Laut einer Studie der GfK gibt es keine Anzeichen für eine Erholung des Konsumklimas in Deutschland im Jahr 2023. Im September hat sich die Verbraucherstimmung leicht verschlechtert, nachdem sie bereits im Vormonat negativ war. Die Bereitschaft zum Kauf bleibt daher auf niedrigen Niveau. Die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung schätzen die Experten praktisch gleich null ein – schwierige Zeiten für viele Einzelhändler.
Konsumklima 2023 – keine Erholung in Sicht
Obwohl die Konjunkturerwartung etwas gestiegen ist und auch die Einkommenserwartung und die Bereitschaft zum Kauf minimale Zuwächse verzeichnen, führt eine deutlich gestiegene Sparneigung zu einem erneuten Rückgang des Konsumklimas. Die GfK sagt für den Oktober ein Konsumklima von -26,5 Punkten voraus, was 0,9 Punkte weniger sind als im Vormonat.
Schwierige Zeiten für viele Einzelhändler – Parfümerie und Kosmetik besser
Es sind weiterhin schwierige Zeiten für viele Einzelhändler. Im ersten achten Monaten des Jahres stiegen die Umsätze der Einzelhändler zwar um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an, aber real gab es einen Rückgang von 3,8 Prozent. Das bedeutet, dass die Kunden weniger kauften, aber mehr Geld dafür ausgeben mussten. Abgeschwächt zeit sich diese Entwicklung auch im Parfümerie- und Kosmetikbereich, der jedoch aufgrund von Nachholeffekten in Folge der Cororna-Schließungen, zur Zeit von einer milden Sonderkonjunktur profitieren kann.
Bereitschaft zum Kauf bleibt auf niedrigen Niveau – Konsumklima 2023
Die Bereitschaft zum Kauf bleibt auf einem sehr niedrigen Niveau. Der Indikator hat nur um 0,6 Punkte zugenommen und liegt weiterhin bei -16,4 Punkten. Seit mehr als einem Jahr verharrt die Konsumneigung auf diesem niedrigen Niveau. Zuletzt wurde ein noch niedrigerer Wert während der Finanzkrise von 2008 gemessen.
Der Indikator zeigt keinen klaren Trend. Die steigenden Ausgaben für Lebensmittel und Energie belasten die Budgets der Haushalte und lassen weniger Geld für größere Anschaffungen übrig. Die Konsumfreude wird erst zurückkehren, wenn die Inflationsrate auf ein akzeptables Niveau gesenkt wird und die Haushalte spürbare reale Einkommenssteigerungen verzeichnen können.
Sparneigung auf den höchsten Stand seit April 2011 – Keine Impulse vom privaten Konsum
Der Anstieg der Sparneigung auf den höchsten Stand seit April 2011 lässt das Konsumklima weiter sinken. Laut Rolf Bürkl, einem Experten der GfK, sind die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung in diesem Jahr praktisch gleich null. Dies ist auf die hohe Inflationsrate durch steigende Lebensmittel- und Energiepreise zurückzuführen. Daher wird der private Konsum keinen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten.
Hohe Inflationsrate verhindert nachhaltige Verbesserung der Einkommensstimmung
Die Einkommenserwartung hat sich im September stabilisiert, nachdem sie im Vormonat spürbare Verluste verzeichnete. Der Indikator ist mit -11,3 Punkten nahezu unverändert. Die hohe Inflationsrate von derzeit 6,1 Prozent beeinträchtigt die Kaufkraft der Haushalte und verhindert eine nachhaltige Verbesserung der Einkommensstimmung. Insbesondere die gestiegenen Lebensmittelpreise belasten die Haushalte stark. Hinzu kommt, dass auch die Energiepreise für Benzin und Heizöl leicht gestiegen sind. Die Konjunkturerwartung stabilisiert sich allerdings leicht, der Indikator hat um 2,8 Punkte zugelegt und liegt nun bei -3,4 Punkten.
Konsumklima 2023 – Deutsche Wirtschaft steuert auf eine leichte Rezession zu
Die deutsche Wirtschaft steuert in diesem Jahr auf eine leichte Rezession zu. Sowohl das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung als auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) prognostizieren eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent. Zudem hat die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt nachgelassen, mit einer erwarteten Zunahme der Arbeitslosigkeit um etwa 150.000 Personen. Die steigenden Unternehmensinsolvenzen verstärken die Sorgen vieler Beschäftigter vor Jobverlust.
[Text/Bild: parfuemerienachrichten/KI]