Ladendiebstahl 2018 – hohe Kosten, Probleme nicht bagatellisieren

Ladendiebstahl 2018 – hohe Kosten, Probleme nicht bagatellisieren. Angesichts der hohen Inventurverluste im Einzelhandel gaben die Handelsunternehmen in Deutschland im vergangenen Jahr rund 1,5 Milliarden Euro für Präventions- und Sicherungsmaßnahmen aus, um ihre Waren vor Diebstählen zu schützen.

Studie zu Verlusten durch Ladendiebstahl 2018

Das zeigt eine aktuelle Studie des EHI Retail Institutes. Der Einzelhandel erlitt dem nach im Jahr 2018 Verluste in Höhe von rund 2,4 Milliarden Euro alleine durch Ladendiebstahl.

Ladendiebstahl 2018 – hohe Kosten, Probleme nicht bagatellisieren

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth warnt davor die Probleme zu bagatellisieren: „Ladendiebstähle verursachen Jahr für Jahr Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Euro. Das ist kein Bagatelldelikt. Der Handel erwartet deshalb von der Politik straf- und strafprozessrechtliche Rahmenbedingungen, die die konsequente Verfolgung des Ladendiebstahls durch Justiz und Polizei sicherstellen.“ Derzeit werden zu häufig Strafverfahren eingestellt. In der Folge führt das zu erheblicher Frustration bei den Händlern.

Personelle und materielle Ausstattung der Sicherheits- und Justizbehörden verbessern

„Die Politik muss die personelle und materielle Ausstattung der Sicherheits- und Justizbehörden verbessern, den Strafrahmen für Ladendiebstahl erweitern und die Spielräume der Justiz für Verfahrenseinstellungen verringern“, so Genth weiter.

Verfahrenseinstellungen sind der falsche Weg

Die vielen Verfahrenseinstellungen seien das falsche Signal. Zwar sei die Große Koalition mit dem Pakt für den Rechtsstaat auf dem richtigen Weg, um Justiz und Polizei für eine konsequentere Bekämpfung des Ladendiebstahls zu rüsten. Damit die Behörden personell besser ausgestattet würden, müsse das aber jetzt auch rasch auf Bundes- und Länderebene umgesetzt werden.

Unternehmen setzen auf Eigeninitiative – Schulungen, Kameraüberwachung und Artikelsicherung

Die Unternehmen setzen aber auch auf Eigeninitiative. Der Studie nach vor allem auf Mitarbeiterschulungen, die Datenauswertung aus der Warenwirtschaft und die offene Kameraüberwachung. Auch Artikelsicherung und Diebstahl hemmende Umverpackungen stehen nach wie vor hoch im Kurs.

Einen Überblick über die häufigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Inventurdifferenzen im Jahr 2018 bietet die o.g. Grafik des EHI Retail Institute.

Im Jahr 2017 war dem deutschen Handel, nach Zahlen des Instituts, durch Inventurdifferenzen ein Gesamt-Schaden in Höhe von rund 4,1 Mrd. EUR entstanden.

[Text: parfuemerienachrichten/Bild: EHI]