Corona-Krise: Große Nachfrage nach Staatshilfen. Über 90 % der vom Handelsverband Deutschland (HDE) befragten 600 Unternehmen werden nach eigenen Angaben staatliche Hilfen zur Bewältigung der Corona-Krise in Anspruch nehmen oder tun dies bereits. Ob das Geld tatsächlich ankommt steht dagegen in den Sternen.
300.000 Standorte von Schließungen betroffen
Nach HDE-Schätzungen sind aktuell bis zu 300.000 Standorte aufgrund der jeweiligen Regelungen in den Bundesländern von Schließungen betroffen. „Die Lage ist dramatisch. Auch wenn der Handel in dieser Situation kreativ ist, wird es einer großen Zahl von Betrieben ohne staatliche Soforthilfen nicht gelingen, die Krise zu überstehen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Kurzfristige, unbürokratisch gewährte Hilfen von entscheidender Bedeutung
Rund zwei Drittel der Unternehmen bauen nach eigenen Angaben nun Angebot und Services aus, so den Onlinevertrieb über Marktplätze oder den eigenen Webshop. Viele Unternehmen bieten Lieferservices an oder nutzen Social-Media-Kanäle, wie Instagram oder Facebook, um ihre Kunden zu erreichen. „Von entscheidender Bedeutung sind kurzfristige, unbürokratisch gewährte Hilfen, die beim Handel schnell ankommen“, so Stefan Genth.
Vergaberichtlinien der Banken blockieren die Auszahlung
„Hier liegen aktuell die größten Herausforderungen…“ erklärt Elmar Keldenich, Geschäftsführer des Bundesverband Parfümerien – Handelsverband Kosmetik. „Die strikten Vergaberichtlinien der eingebundenen Hausbanken verhindern häufig die schnelle Auszahlung von Krediten. Hier muss die Politik handeln! Die Lösung kann nur einer weiteren Erhöhung der staatlichen Bürgschaften auf 100 Prozent oder in direkten staatlichen Soforthilfen liegen. Wir arbeiten zur Zeit mit den Kollegen aus Bund und Ländern mit Hochdruck an entsprechenden Lösungen“ so Keldenich weiter.
[Text/Bild: parfuemerienachrichten]