Econcast: Deutsches Konjunkturklima – Vierter Abstieg in Folge

Das deutsche Konjunkturklima befindet sich laut Econcast Monatsbericht August weiter im Sinkflug. Nach drei Abstiegen in den Vormonaten bewegt sich der Business Monitor auch im August um 0,5 Punkte nach unten. Insgesamt ist das Wirtschaftsbarometer seit April um 4,0 auf 90,1 Punkte gefallen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Erhebung des Europäischen Wirtschaftsforschungsinstituts Econcast mit Sitz in Zürich. Grundlage des wöchentlich erhobenen Econcast Business Monitors sind die Einschätzungen von über 2000 geschäftsführenden Gesellschaftern in Deutschland.

Lagebewertung und Erwartung drücken das Ergebnis Sowohl die Bewertung der aktuellen Situation als auch der Blick auf die zukünftige Entwicklung machen dem Business Monitor zu schaffen. Die Einschätzung der Lage bewegt sich zum siebten Mal in Folge nach unten. Seit Februar hat dieser Index 5,5 Punkte verloren und liegt nun bei 88,4 – das ist der niedrigste Wert seit Dezember 2013. Der Erwartungs-Index fällt in der August-Umfrage zum vierten Mal in Folge. Der Wert büßte seit Februar 1,8 Punkte ein und liegt nun bei 91,7 Zählern. Der Business Monitor setzt sich aus der Bewertung der aktuellen Lage und den Zukunftserwartungen der befragten Unternehmer zusammen.

Econcast Business Monitor – Seit April bergab…

Rückblick: Im April 2015 war der Business Monitor mit 94 Punkten nochmals an das Januar-Hoch herangekommen. Danach ging es kontinuierlich bergab. Sowohl die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch der Blick in die Zukunft fiel in der Bewertung immer schlechter aus. Im März verzeichnete der Business Monitor zudem einen signifikanten Wendepunkt: Seit dem zweiten Quartal des Jahres bewerten die befragten Unternehmer ihre Situation erstmals in diesem Jahr schlechter als die Zukunftsaussichten – wobei beide Werte sich bis zum August hin reduziert haben und somit auf einem relativ niedrigen Niveau angesiedelt sind.

Hoffnungsvolles Produktions-Plus

Der Bereich Produktion verzeichnete schon im Juli einen Anstieg um 1,3 auf 91,8 Punkte. Im August setzt sich diese Tendenz mit einer Steigerung von 0,6 Punkten auf 92,4 fort. Historisch betrachtet, ist der Bereich Produktion ein Frühindikator für konjunkturelle Schwankungen. Das Baugewerbe hingegen verliert 1,9 Punkte. Der Handelssektor büßt 2,0 Punkte ein. Der Dienstleistungs-Sektor stagniert nahezu bei einem Plus von 0,1 Punkten.

Themen-Indizes durchmischt Der Wert für den Bereich Umsatz legt im August um 0,7 zu und landet bei 94,5 Punkten. Die Einschätzung für den Auftragseingang sinkt geringfügig um 0,1 Punkte und beläuft sich nun auf 93,7 Zähler. Die Bewertung der Kosten fällt um 0,7 Punkte und liegt bei 99,9. Der Bereich „Anzahl der Mitarbeiter“ fällt um 0,2 Punkte auf 94,3 Zähler. Die Beurteilung für den Bereich „Investitionen“ steigt um 0,7 und erreicht 96,1 Punkte.

Econcast Managing Partner Stefan James Lang sieht eine Grundlage für Optimismus nicht gegeben: „Der Business Monitor ist nun zum vierten Mal in Folge gefallen. Es besteht wenig Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung. Nur die zweite Steigerung im Bereich Produktion und die Wende, die sich in den Wochenwerten des Business Monitors niederschlägt, machen ein wenig Hoffnung.“

[Text/Bild: Econcast]