Einzelhandel: Die Handels-Trends für 2023. Auch wenn es alle Experten milde überrascht hat: Der deutsche Einzelhandel konnte seinen Umsatz im September trotz der hohen Inflation leicht steigern. Vor allem im Lebensmittelhandel stiegen die Umsätze laut Statistik im Monatsvergleich inflationsbereinigt 2,6 Prozent. Dennoch bleibt die Kauflaune der Deutschen gerade zum Jahreswechsel gedämpft, gerade große Anschaffungen dürften vermutlich vorerst auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden.
Einzelhandel: Die Handels-Trends für 2023
In diesem interessanten Spannungsfeld zeichnen sich bereits drei Trends ab, auf die sich Handelsunternehmen im kommenden Jahr einstellen müssen, um so optimal wie möglich auf schnelle Veränderungen im Markt vorbereitet zu sein. Rachael Hadaway, Senior Vice President Product Management von SymphonyAI Retail | CPG, verraten, um welche Trends es sich handelt und wie Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung dabei helfen können, diese zu bedienen und erfolgreich durch die Krise zu navigieren.
Handels-Trend 1: Bestands- und Lageroptimierung bei anhaltenden Lieferkettenschwierigkeiten
Uns wurde in der Vergangenheit auf verschiedene Weisen vor Augen geführt, wie fragil unsere Lieferketten sind. Wir spüren jeden Tag die Auswirkungen von Produktionsstopps und Transportstaus der letzten Jahre, auch wenn wir sie nicht mehr immer bewusst wahrnehmen… Die gute Nachricht: auch Kunden sind inzwischen kulanter geworden und haben sich an so manche Lieferschwierigkeit gewöhnt. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass Handelsunternehmen auch weiterhin mit Lieferengpässen und nicht verfügbaren Waren rechnen und smarte Wege finden müssen, damit geschickt umzugehen. Hier spielt die proaktive Kommunikation mit dem Kunden auch in der Filiale eine große Rolle.
Vermeiden Sie daher leere Ladenregale, selbst wenn mehrere Produkte ausverkauft und nicht lieferbar sind – dies führt nur zu mehr Frustration beim Kunden. Bieten Sie stattdessen geeignete Alternativen an und füllen die Regale auf. Machen Sie sich KI-basierte Tools zu Nutze, die genaue Nachfrageprognosen erstellen und ihre Lieferkette transparent machen, einschließlich des Status der eigenen Lagerbestände sowie der Verfügbarkeiten und sich abzeichnenden Lieferengpässe auf Seiten der Zulieferer. Ist ein Hersteller zum Beispiel nicht in der Lage ist, seine Waren rechtzeitig zu liefern, kann diese Lösung die besten Alternativen empfehlen, um das Sortiment aufzustocken, bevor die Kundschaft vor leeren Regalen steht.
Handels-Trend 2: Online vs. In-Store: Omnichannel is the new black
Die letzten Jahre haben Spuren im Kaufverhalten von Shoppern hinterlassen: Es ist kein Geheimnis, dass viele von ihnen auf E-Commerce umgestiegen sind und Online Shopping auch weiterhin bevorzugen. Allerdings blüht der stationäre Handel langsam wieder auf, denn die Kunden möchten nicht auf seine Vorteile oder allgemein auf die Erfahrung einem Ladengeschäft verzichten. Dadurch hat sich eine Omnichannel-Mentalität entwickelt, die sich auch über das Jahresende hinaus ins nächste Jahr ziehen wird. In einer Studie konnten wir bei SymphonyAI Retail | CPG kürzlich sogar feststellen, dass Omnichannel Shopper in der Regel loyaler sind als jene, die sich nur einem Kanal verschreiben. Trotzdem besteht hier ein enormes Fluktuationsrisiko: Zwar geben Omnichannel Shopper durchschnittlich mehr Geld aus, suchen jedoch skrupellos nach Alternativen, sobald die Kundenerfahrung sie nicht überzeugt.
Diese Entwicklung bedarf einer Strategie, mit der Handelsunternehmen ihre Omnichannel-Kunden effektiv ansprechen können. Auf Grundlage von Kundendaten gewährt eine KI-basierte Customer-Insights-Plattform einen Einblick sowohl in die Bedürfnisse als auch das Verhalten der Konsumenten. Dadurch können Einzelhändler ihr Budget für eine wirkungsvolle Omnichannel-Erfahrung optimal managen. Denn trotz des vielversprechenden Omnichannel-Markts, wird die Inflation auch weiterhin eine bedeutende Rolle spielen. Kunden kaufen preisbewusster ein, erwarten im Gegenzug dennoch einen Mehrwert. Dies könnte der passende Zeitpunkt sein, um Loyalitätsprogramme anzupassen und Sonderangebote zu individualisieren, um Kunden zu einem Kauf zu animieren. Auch hier ist eine KI-basierte Customer-Insights-Plattform von Vorteil.
Handels-Trend 3: Smart Stores überzeugen mit gefälligen Einkaufserlebnissen in der Filiale
Durch die wachsende Beliebtheit von Omnichannel-Erfahrungen im Einzelhandel wandeln sich auch die Kundenerwartungen. Shopper genießen den Komfort und den Überblick, den das Stöbern und Einkaufen im Onlineshop mit sich bringt. Dennoch verschlägt es sie wieder in die stationären Läden, da sie sich hier von der Warenqualität überzeugen und Produkte wie Kleidung anprobieren und testen können, ohne ein Retouren-Risiko eingehen zu müssen.
Im kommenden Jahr werden Handelsunternehmen verstärkt daran arbeiten, den Komfort für den Einkauf in der Filiale auf ein ganz neues Level zu heben. Zum Beispiel können Einzelhändler mithilfe von KI-basierten Lösungen Veränderungen und Trends im Kaufverhalten ihrer Kunden ausmachen. Diese Information dienen dann als Grundlage für Optimierungsmaßnahmen, um Kunden in den verschiedenen Phasen ihrer Customer Journey anzusprechen und dadurch die Einkaufserfahrung zu verbessern. Dies kann sich zum Beispiel in einem vielfältigeren, bedarfsorientieren Sortiment, einer ansprechenderen Verkaufsfläche oder zielgerichteteren Marketing-Aktivitäten widerspiegeln.
Einzelhandel: Die Handels-Trends für 2023 – Robotik und Automatisierung bieten weitere Chancen
Robotik und Automatisierung stellen weitere Möglichkeiten dar, wie man im stationären Handel für einen höheren Komfort und ein Gefühl von Fortschrittlichkeit sorgen kann. In Smart Stores sollen Kunden rund um die Uhr ihre Einkäufe erledigen können – und das ohne Verkaufspersonal. Über Kameras und Sensoren erkennt das System die Warenentnahme, rechnet diese automatisch über eine entsprechende App ab und bringt den Einkauf vom Lager zum Kunden. Auch in diesem Bereich werden wir im kommenden Jahr spannende Entwicklungen sehen. Supermarktketten wie Edeka oder die Schwarz-Gruppe testen seit kurzem sowohl mobile Robotereinheiten im Verkaufsraum als auch smarte, autonome 24/7-Shops. Andere innovative Robotiklösungen nutzen maschinelles Lernen, um Bestandsungenauigkeiten und Planogrammverstöße in Echtzeit zu erkennen und Händlern ein umsetzbares Feedback zu geben. So können Probleme schnell behoben werden, um die Verfügbarkeit im Regal zu erhöhen, Fehlbestände zu beseitigen, einen genaueren Ladenbestand zu gewährleisten und die Durchführung und Einhaltung von Werbeaktionen zu optimieren.
Über SymphonyAI Retail │CPG
SymphonyAI Retail CPG, ein vertikaler Geschäftsbereich von SymphonyAI, ist ein führender Anbieter von integrierten KI-gestützten End-to-End-Lösungen für Merchandising, Marketing und Supply Chain für Einzelhändler und Konsumgüterhersteller (Manufacturer of Consumer Packaged Goods (CPG)) weltweit. SymphonyAI Retail │CPG hat seinen Sitz in Dallas. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über 18 weitere Standorte weltweit, darunter zwei in Deutschland.
[Text: SymphonyAI Retail/parfuemerienachrichten; Bild: Fotolia/AdobeStock]