Handel sieht großen Investitionsbedarf – Krise verhindert Umsetzung – HDE Umfrage

Handel sieht großen Investitionsbedarf – Krise verhindert Umsetzung – HDE Umfrage. Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigt, dass viele Händlerinnen und Händler in Deutschland einen hohen Investitionsbedarf in ihren Unternehmen sehen. Sie erkennen die Notwendigkeit von Zukunftsinvestitionen, haben jedoch aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise oft nicht genug finanzielle Mittel, um diese Investitionen durchzuführen.

Handel sieht großen Investitionsbedarf – Krise verhindert Umsetzung – HDE Umfrage

HDE-Präsident Alexander von Preen fordert daher klare und einfache Fördermaßnahmen von der Bundesregierung, um Investitionen in Digitalisierung zu unterstützen. Darüber hinaus plädiert er für eine Absenkung der Stromsteuer sowie weniger bürokratische Vorgaben für Unternehmen.

Finanzielle Reserven aufgebraucht – Inflation und schlechte Stimmung erschweren

Die Pandemie hat viele Handelsunternehmen, besonders im Facheinzelhandel, hart getroffen und ihre finanziellen Reserven aufgebraucht. Die derzeitige Inflation und die dadurch entstehende schlechte Verbraucherstimmung erschweren die Situation zusätzlich. Dies führt dazu, dass knapp ein Drittel der befragten Handelsunternehmen, insbesondere aus dem Mittelstand, in diesem Jahr keine Investitionen planen. Zudem investieren 42 Prozent der befragten Unternehmen weniger als im Jahr 2019 vor der Krise.

Klarer Bedarf für Investitionen

Dennoch sehen die Händlerinnen und Händler einen klaren Bedarf für Investitionen. 48 Prozent von ihnen möchten Geld in Digitalisierung und Innovationsprojekte investieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Social-Media-Aktivitäten (42%), digitalem Marketing (39%), Geschäftsausstattung und Ladenbau (39%) sowie Warenwirtschaftssystemen (35%). Ein weiterer wichtiger Investitionsschwerpunkt ist der Klimaschutz, wobei Unternehmen in energiesparende Beleuchtung (38%), Photovoltaik (22%) und Elektromobilität und Ladesäulen (15%) investieren wollen.

Qualifizierung und Weiterbildung große Themen

Angesichts des zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangels baut der Einzelhandel auch Aktivitäten zur Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. 51 Prozent der Unternehmen legen großen Wert darauf.

HDE-Präsident von Preen: Aufgabe der Politik, die Unternehmen zu unterstützen

HDE-Präsident von Preen betont, dass die Branche ihren Investitionsbedarf erkennt, aber aufgrund der wirtschaftlichen Lage viele Unternehmen nicht in der Lage seien, sich für die Zukunft aufzustellen. Daher sei es nun die Aufgabe der Politik, die Unternehmen zu unterstützen und die Fördersummen zu erhöhen. Zudem sollten Investitionen in Digitalisierung im Wachstumschancengesetz als förderfähig aufgenommen werden. Eine Absenkung der Stromsteuer und eine Verringerung der Bürokratie seien ebenfalls erforderlich, um den Unternehmen Spielraum für unternehmerische Ideen zu geben. Hierbei geht es beispielsweise um rechtssichere Regelungen zur Sonntagsöffnung und eine Reduzierung von Lärmschutzvorgaben, die den Geschäftsbetrieb in Innenstädten einschränken.

[Text: parfuemerienachrichten/Bild: Intersport]