Plattformvertrieb im Zwielicht – gefälschte Akkus von Amazon

Im Parfümerie- und Kosmetikbereich ist Plattformvertrieb z.B. über Amazon seit jeher ein Diskussionsthema. Offensichtlich völlig zu Recht, wie ein aktueller Test der Zeitschrift c´t eindrucksvoll zeigt.

Die Tester hatten auf Amazon zwölf als Original-Akkus für Samsung-Smartphones angebotene Artikel bestellt. Vier Akkus wurden von Amazon direkt geliefert, die übrigen acht stammten von kleineren Händlern die Amazon als Vertriebsplattform nutzen.

Zwölf von zwölf Produkten sind Plagiate – vier direkt von Amazon

Bei genauer Prüfung fielen den Testern minimale optische Unterschiede zu Akkus auf, die direkt von Samsung stammten. Die Zeitschrift ließ daher alle zwölf Akkus direkt vom Hersteller überprüfen. Überraschendes Ergebnis: bei allen zwölf Akkus handelte es sich um Plagiate, berichtet c’t in der aktuellen Ausgabe 10/15.

Präventiven Maßnahmen gegen Fälschungen – Fehlanzeige

In einer Stellungnahme gegenüber der Zeitschrift bekundete Amazon sicherstellen zu wollen, dass „dass die Angebote für die jeweiligen Produkte geltendem Recht genügen“. Eine Anfrage der Zeitschrift ob und welche präventiven Maßnahmen gegen Fälschungen geplant sind blieb dagegen unbeantwortet.
Vor diesem Hintergrund wird nachvollziehbar warum viele Hersteller von Luxus- Markenprodukten dem Vertrieb über Plattformen wie Amazon grundsätzlich ablehnend gegenüber stehen.

Plattformvertrieb muss Konsumentensicherheit gewährleisten

Neben den negativen Auswirkungen auf das Markenimage spielt im Kosmetik- und Parfümeriesektor zusätzlich auch die Konsumentensicherheit eine herausragende Rolle, da die Produkte unmittelbar mit der Haut des Käufers in Kontakt kommen. Plattformbetreiber werden sich also in Zukunft verstärkt die Frage stellen lassen müssen, wie sie den Verkauf von Plagiaten gerade im Kosmetik- und Gesundheitssektor, zukünftig wirksam verhindern wollen.

[Text:parfuemerienachrichten/Quelle: c`t; heise Zeitschriftenverlag; Grafik: parfümerienachrichten]

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