Schönheitsideal der Generation Z – Spieglein, Spieglein an der Wand – wer ist die natürlichste „Super-Beauty“ im Land?

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Schönheitsideal der Generation Z – Eine aktuelle Marktforschungsstudie zeigt, dass Schönheit für die Generation Z eine wichtige Rolle spielt, jedoch mit durchaus widersprüchlichen Motiven verbunden ist. So steht die Gen Z einerseits unter einem hohen Schönheitsdruck, möchte aber gleichzeitig individuell sein. Schönheit wird mit Selbstgestaltung und Kontrolle über den Körper assoziiert. Es gibt strenge Ziele und hohe Ansprüche an die eigene Schönheit: Jeder soll so leben und aussehen, wie er will – nur man selbst nicht! Was aber bedeutet das für die Beauty-Branche!? Ein Beitrag zum Schönheitsverständnis einer Generation von Stefanie Heinz und Nicole Hanisch.

Tiefenpsychologische Marktforschungsstudie mit Befragten zwischen 17 und 25 Jahren

Schönheit spielt für die Gen Z eine enorm wichtige Rolle – und ist von sehr ambivalenten Motiven geprägt! Dies zeigt die aktuell von innerSense durchgeführte tiefenpsychologische Marktforschungsstudie mit Befragten zwischen 17 und 25 Jahren.

„Ohne Schönheit ist alles nichts!“ – hoher Schönheitsdruck

Die Gen Z beschäftigt sich außerordentlich stark mit Schönheit. Es besteht ein hoher „Schönheitsdruck“ mit umfassenden Schönheits- und Selbstoptimierungsvorstellungen- befeuert durch die sozialen Medien. Gleichzeitig herrscht aber auch viel Revolte gegen die Perfektion und man will individuell sein.

Machbarkeitsideal und Schöpfungsmacht

Schönheit wird vor allem mit Machbarkeit und Selbst-Gestaltung verbunden, man gewinnt Kontrolle über seinen Körper, will sich selbst erschaffen und gleichzeitig sein „wahres Ich“ finden.
Die Gen Z ist eine Generation, die quasi mit dem Magic Stick in der Hand geboren wurde und früh gelernt hat, dass alles möglich und machbar ist – auch die Gestaltung und Erschaffung seiner selbst. Körper und Materialität sind für sie nicht länger eine Begrenzung, sondern Modelliermasse. Das ist verlockend, führt aber auch in Problematiken, Versagensängste und Orientierungslosigkeit – Entwicklungen sind nicht richtig gelernt und müssen gleichzeitig immer perfekt sein.

So zeigt sich auch nur auf den ersten Blick viel Toleranz, wenn es um Schönheit und das Schönheitsverständnis geht: Jeder soll so leben und aussehen, wie er will – nur man selbst nicht!
In Bezug auf die eigene Schönheit werden nämlich extrem strenge Ziele verfolgt.

Das Wirkfeld Beauty ist geprägt von Widersprüchen

Einerseits will man natürlich sein, mühelos schön wirken (ohne dass das bedeutet, dass hierfür kein Aufwand betrieben würde!) andererseits will man gestaltet sein. Einerseits spielen gesellschaftliche Ideale eine große Rolle, andererseits soll die eigene Persönlichkeit ausdifferenziert werden. Innerhalb dieser ambivalenten Motive lassen sich unterschiedliche Verfassungen identifizieren.

Schönheitsideal der Generation Z – Aufwändig unberührte Natürlichkeit

So geht es bei der „Aufwändig unberührten Natürlichkeit“ beispielsweise darum, besonders rein, pur und frisch zu sein. Schönheit steht hier eng in Zusammenhang mit Cleansein. Dies vermittelt ein Gefühl der Unantastbarkeit, geschützt von den Einflüssen der als schmutzig empfundenen Außenwelt. Dafür wird viel gepeelt, geduscht, gereinigt und auf gesunde Ernährung geachtet. Wieviel man hier unternimmt, soll aber bloß nicht sichtbar werden! Beautyprodukte müssen hier sehr hochwertig, aber nicht zu auffällig und exaltiert sein.

Schönheit in Verbindung mit Perfektion

Im Rahmen der „Optimierten Selbsterschaffung“ geht es um Verbesserungen, Schwachstellen werden gezielt angegangen und sollen möglichst ausgemerzt werden. Dafür wird hart an sich gearbeitet und viel unternommen: 5-6 mal pro Woche Fitnessstudio, aber auch künstliche Helfer wie Botox und Lashes. Schönheit steht hier eng in Verbindung mit Perfektion und dem Erreichen konkreter Vorbilder. Beautyprodukte müssen hier vor allem funktional und leistungsstark sein.

Bei der „Individuellen Selbst-Darstellung“ geht es vor allem um den Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, während die „Entlastende Selbst-Pflege“ nach Entlastung und Selbstverwöhnung strebt- jenseits belastender Ideale.

Marketingrelevante Ableitungen für Beautyanbieter

  • Relevanz der Wirksamkeit nimmt zu: Beautyprodukte müssen heute vor allem wirksam sein!
  • Angebote zur Selbst-Darstellung und Erschaffung bieten: die Beschäftigung mit dem Selbst hat zugenommen und Marken können Gestaltungsoptionen liefern, die bei der Selbst-Erschaffung helfen!
  • Aber auch: Entlastung bieten und eine (temporäre) Auszeit vom Schönheitsdruck ermöglichen!

[Text: parfuemerienachrichten/Bild: istock/innerSense Gbr]