DOUGLAS-Gruppe: Restrukturierungsaufwendungen für Thalia belasten Ergebnisentwicklung

Hagen, 9. Mai 2012 – Die DOUGLAS-Gruppe ist mit der bisherigen Umsatzentwicklung zufrieden und verzeichnet nach Ablauf der ersten sieben Monate des Geschäftsjahres 2011/12 (1. Oktober 2011 bis 30. April 2012) ein Umsatzplus von 2,0 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis wurden die Umsätze per Ende April um 1,7 Prozent übertroffen.

Im Heimatmarkt Deutschland stiegen die Umsätze per Ende April um 3,6 Prozent (vergleichbar: +3,6 Prozent). Im Ausland hingegen war mit -1,2 Prozent (vergleichbar: -1,9 Prozent) ein Umsatzminus zu verzeichnen.

Beim Vergleich der Halbjahreszahlen (1. Oktober 2011 bis 31. März 2012) mit dem Vorjahreszeitraum ist zu berücksichtigen, dass die Umsatzentwicklung in diesem Jahr durch das frühere Ostergeschäft begünstigt war. Im Vorjahr fiel das Ostergeschäft vollständig in den Monat April und damit in das dritte Berichtsquartal.

Die Ergebnisentwicklung des ersten Halbjahres wurde durch die notwendigen Restrukturierungsaufwendungen für den Buchbereich in Höhe von 165,1 Millionen Euro
belastet, die im 2. Quartal des Geschäftsjahres zu berücksichtigen waren. Das bereinigte Ergebnis lag aber nur leicht unter Vorjahr.
Dr. Henning Kreke, Vorsitzender des Vorstandes, zu den vorgelegten Zahlen: „Alles in allem sind wir mit der operativen Entwicklung im ersten Halbjahr einigermaßen zufrieden. Insbesondere unsere deutschen Douglas-Parfümerien und unsere Christ-Juweliergeschäfte haben sich gut entwickelt. Hingegen blieben unsere Thalia-Buchhandlungen leider hinter der Vorjahresentwicklung zurück.“

Auf Basis der aktuellen Umsatz- und Ergebnisentwicklung wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2011/12 konkretisiert: Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr nach wie vor eine leichte Umsatzsteigerung auf über 3,4 Milliarden Euro sowie ein EBITDA, das nunmehr am unteren Ende der genannten Bandbreite von 200 bis 250 Millionen Euro liegen wird. Wie schon auf der Hauptversammlung im März 2012 ausgeführt, geht der Vorstand zudem davon aus, dass aufgrund der hohen  Restrukturierungsaufwendungen bei Thalia für das Geschäftsjahr 2011/12 voraussichtlich keine Dividende gezahlt wird. Über den abschließenden Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2011/2012 werden Aufsichtsrat und Vorstand jedoch erst auf ihrer Sitzung im Dezember 2012 beraten, wenn die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2011/2012 vorliegen.

Entwicklung im 1. Halbjahr 2011/12 (1. Oktober 2011 bis 31. März 2012)

Im ersten Halbjahr (1. Oktober 2011 – 31. März 2012), das sowohl das wichtige Weihnachts- als auch das in diesem Jahr frühere Ostergeschäft beinhaltet, stieg der Konzernumsatz um 2,3 Prozent auf über 1,9 Milliarden Euro. Bereinigt um die veräußerten Parfümerien in Russland ergab sich ein Anstieg von 3,2 Prozent. Auf  vergleichbarer Basis lagen die Umsätze um 2,4 Prozent über Vorjahr.

Die Online-Shops der DOUGLAS-Gruppe trugen mit einem Umsatzplus von 15 Prozent auf gut 130 Millionen Euro zu der positiven Entwicklung bei. Ihr Anteil am Konzernumsatz erreichte im Berichtszeitraum rund 7 Prozent.

„Die gute Entwicklung bei Douglas und Christ in unserem wichtigen Heimatmarkt ist wirklich erfreulich“, so Dr. Henning Kreke weiter. In Deutschland wurde ein Umsatzwachstum von insgesamt 4,2 Prozent (vergleichbar: +4,3 Prozent) auf 1,3 Milliarden Euro erzielt. Die Auslandsumsätze gingen zwar aufgrund des Verkaufs der Parfümerien in Russland im Vorjahr und der anhaltenden Konsumschwäche in einigen Märkten um 1,5 Prozent (vergleichbar: -1,3 Prozent) auf knapp 620 Millionen Euro zurück. Bereinigt um Russland ergab sich aber ein Anstieg um 1,4 Prozent.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der DOUGLAS-Gruppe erreichte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 143,7 Millionen Euro nach 206,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge – also das Verhältnis von EBITDA zum Umsatz – reduzierte sich entsprechend von 11,0 Prozent auf 7,5 Prozent. Bei dieser Betrachtung sind im laufenden Geschäftsjahr die Restrukturierungskosten im Buchbereich in Höhe von 36,3 Millionen Euro für Flächenverkleinerungen, Standortschließungen und Untervermietungen ebenso berücksichtigt wie der positive Einmaleffekt im Vorjahr aus der Veräußerung der Parfümeriegesellschaften in
Russland (22,3 Millionen Euro).

Bereinigt um die Sondereffekte beider Jahre lag das EBITDA im ersten Halbjahr bei 180,0 Millionen Euro nach 184,6 Millionen Euro im Vorjahr. Die entsprechende Ergebnismarge erreichte 9,4 Prozent nach 9,9 Prozent im Vergleichszeitraum. Das EBITDA der Parfümerien lag ohne Sondereffekte über dem Vorjahr, vor allem durch die gute Entwicklung im Inland. Das EBITDA des Buchbereiches war hingegen neben den Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen auch durch die unbefriedigende Umsatzentwicklung belastet. Einen höheren Beitrag als im Vorjahr leisteten der Schmuck- und der Süßwarenbereich. Im Modebereich blieb das EBITDA durch notwendige Preisabschriften in der Herbst-/Wintersaison hinter dem Vorjahr zurück.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) der DOUGLAS-Gruppe lag im Berichtszeitraum bei –45,4 Millionen Euro nach 121,4 Millionen Euro im Vorjahr. Dabei wurde das Vorsteuerergebnis neben den Restrukturierungskosten von 36,3 Millionen Euro zusätzlich durch außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen im Buchbereich (insgesamt 128,8 Millionen Euro) gemindert. Im Vorjahresergebnis sind demgegenüber Sonderbelastungen aus außerplanmäßigen Abschreibungen von 22,9 Millionen Euro (Goodwill Frankreich) enthalten.

Bereinigt um die Sondereffekte in beiden Jahren betrug das EBT für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäftsjahres 119,7 Millionen Euro gegenüber 122,0 Millionen Euro im Vorjahr. Die Umsatzrendite – das Verhältnis von Ergebnis vor Steuern zum Umsatz – betrug auf dieser Basis 6,2 Prozent nach 6,5 Prozent im Vorjahr.

Aufgrund der Sonderbelastungen im Buchbereich ergab sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 ein Konzernfehlbetrag von 63,3 Millionen Euro nach einem Konzernüberschuss von 78,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich entsprechend von 1,99 Euro auf -1,53 Euro. Von dem für das Geschäftsjahr 2011/12 zur Verfügung stehenden Investitionsvolumen von rund 120 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr rund 55 Millionen Euro in 34 Neueröffnungen (Vorjahr: 34) sowie in Flächenerweiterungen und Modernisierungen des bestehenden Filialnetzes investiert. Per Ende März 2012 betrieb die DOUGLAS-Gruppe 1.937 Fachgeschäfte (Vorjahr: 1.927) und beschäftigte knapp über 24.000 (Vorjahr: 23.745) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

DOUGLAS-Gruppe: Entwicklung und Ausblick in den Geschäftsbereichen

Das für die Vertriebslinien der DOUGLAS-Gruppe wichtige Ostergeschäft fiel in diesem Jahr weitgehend in den März, während es im Vorjahr in den April einging. Um einen möglichst vergleichbaren Überblick zu ermöglichen, wird im Folgenden die kumulierte Umsatzentwicklung nach sieben Monaten – also per Ende April – dargestellt.

Die Umsätze der knapp 1.200 Douglas-Parfümerien lagen per Ende April mit 1,2 Milliarden Euro um 2,2 Prozent über Vorjahr. Sehr erfreulich entwickelten sich die Online-Umsätze, die gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent auf rund 65 Millionen Euro stiegen.
Die Parfümerien im Inland steigerten den Umsatz um beachtliche 6,2 Prozent auf 656 Millionen Euro. Im Ausland erzielten die Douglas-Parfümerien einen Umsatz von 555 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 2,1 Prozent, der im Wesentlichen auf die Veräußerung des russischen Filialnetzes zurückzuführen ist. Positiv entwickelten sich die Umsätze in den Niederlanden, Österreich und dem Baltikum. Unbefriedigend war hingegen die Entwicklung in Portugal, Spanien, Italien und der  Schweiz. Im ersten Halbjahr wurden 25 Parfümerien neu eröffnet, davon 21 im Ausland, insbesondere in Polen, Frankreich und Rumänien.
Für die Expansion stehen im laufenden Geschäftsjahr rund 75 Millionen Euro zur Verfügung. Geplant sind insgesamt rund 40 neue Douglas-Parfümerien (insbesondere in Polen und Italien), die Modernisierung des bestehenden Filialnetzes sowie der Ausbau der Online-Aktivitäten. Im Rahmen der Sortimentsoptimierung soll der Anteil der Exklusiv- und Eigenmarken am Gesamtumsatz von heute 14 Prozent in den nächsten zwei bis drei Jahren auf etwa 20 Prozent erhöht werden. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt ist zudem der zügige internationale Ausbau der Multichannel-Aktivitäten.

Die Umsätze der Thalia-Gruppe lagen mit 575 Millionen Euro per Ende April um 1,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. In Deutschland lagen die Umsätze der Thalia-Gruppe per Ende April um 2,2 Prozent unter dem Vorjahr. Im Ausland stiegen die Umsätze um 2,0 Prozent. Im Online- Handel wurde der Vorjahreswert um knapp 8 Prozent verfehlt. Hier wirkte sich die rechtliche Einschränkung betreffend die Vergabe von Rabattgutscheinen als Kaufanreiz negativ aus.
Insgesamt generierte die Thalia-Gruppe in den ersten sieben Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 rund 14 Prozent des Umsatzes über den Vertriebskanal Internet. Die anhaltende Umsatzverschiebung aus dem stationären Handel ins Internet sowie die zunehmende Bedeutung von eBooks stellen Thalia – wie die gesamte Buchbranche – vor große Herausforderungen. Thalia hat daher im Rahmen eines Restrukturierungsplans eine Vielzahl von Maßnahmen eingeleitet, um sich für die Zukunft zu rüsten. Hierzu zählen im stationären Filialgeschäft Flächenverkleinerungen, Untervermietungen und Standortschließungen sowie Sortimentsoptimierungen. Im Bereich Multichannel treibt Thalia die enge Verzahnung des stationären mit dem Online-Geschäft weiter voran und baut das Angebot digitaler Bücher rasch aus.

Die Christ-Juweliergeschäfte setzten auch in den ersten sieben Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 ihre sehr gute Entwicklung fort. Mit einem Plus von 10,2 Prozent stiegen die Umsätze auf 236 Millionen Euro. Entscheidend für die im Branchenvergleich überdurchschnittlich gute Umsatzentwicklung waren die hohe Beratungskompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die erfolgreiche Exklusiv- und Trendmarkenstrategie.
Im Geschäftsjahr 2011/12 will Christ rund 15 Millionen Euro in die weitere Modernisierung des bestehenden Filialnetzes, in den Ausbau der eCommerce-Aktivitäten sowie in die Neueröffnung von mindestens fünf Juweliergeschäften investieren. Im stationären Bereich kommt der Entwicklung neuer Vertriebskonzepte weiterhin eine große Bedeutung zu. Die erfolgreiche Sortimentsstrategie bleibt ein wichtiges Differenzierungsmerkmal zum Wettbewerb. Daher soll der Anteil der Exklusiv- und Eigenmarken weiter erhöht werden.

Die Umsätze der AppelrathCüpper-Modehäuser lagen per Ende April um 1,6 Prozent unter dem Vorjahr und erreichten 75 Millionen Euro. Vergleichbar – also ohne Einbeziehung des im Januar 2011 geschlossenen Modehauses in Solingen – erzielte AppelrathCüpper Umsätze auf Vorjahresniveau.
AppelrathCüpper wird die erfolgreiche Neupositionierung seiner 13 Modehäuser konsequent fortführen. Zu diesem Zweck sind im laufenden Geschäftsjahr Investitionen in Höhe von rund 3 Millionen Euro für Ladenbau, Warenpräsentation und den Relaunch des Online-Shops www.appelrath.com vorgesehen. Darüber hinaus setzt  AppelrathCüpper auf den Ausbau der Warengruppe Accessoires.

Die Hussel-Confiserien steigerten die Umsätze in den ersten sieben Monaten des Geschäftsjahres 2011/12 aufgrund eines guten Weihnachts- und Ostergeschäftes um 2,1 Prozent auf rund 70 Millionen Euro. Bereinigt um Flächenveränderungen und Filialschließungen erhöhten sich die Umsätze gegenüber dem Vorjahr sogar um 4,4 Prozent.
Die Hussel-Confiserien setzen die erfolgreich begonnene Neukonzeption von Sortiment und Ladenbau weiter fort. Für die Umsetzung des neuen Shop-Konzeptes im Zuge der geplanten Modernisierung zahlreicher Filialen sowie für die Eröffnung von bis zu fünf Confiserien steht ein Investitionsbudget von 5 Millionen Euro bereit.

[Bild/Text: DOUGLAS-Gruppe]

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Konsumentenanfragen richten Sie bitte an Ihre Fachparfümerie vor Ort.

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