Zalando verliert erstmals Kunden – Umsatzrückgang im Q3/2023

Zalando verliert erstmals Kunden. Umsatz geht im dritten Quartal um 3,2% zurück. Jahresprognose für GMV und Umsatz angesichts des erwarteten anhaltenden Drucks auf die Nachfrage angepasst. „Storys auf Zalando“ und Luxus- und Designermarken sollen Umsatzrückgang und Kundenschwund entgegenwirken.

Zalando verliert erstmals Kunden – Erlöse fielen um 3,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro

Zalando kommt nicht gegen den Umsatzschwund an. Angesichts der weiterhin zurückhaltenden Kunden hat Europas größtes Modeportal im dritten Quartal erneut weniger eingenommen, wie der Dax-Konzern am Mittwochabend mitteilte. Die Erlöse fielen um 3,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, auch weil die Zahl der Kunden leicht auf 50,1 Millionen sank. Es ist das erste Mal seit der Gründung 2008, dass Zalando Kunden einbüßte.

Kundenzurückhaltung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen

Die Kundenzurückhaltung bei Zalando ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen ist die allgemeine Wirtschaftslage von Konsumzurückhaltung geprägt, insbesondere im Modesektor, da viele Verbraucher angesichts der Unsicherheiten des globalen Marktes bei ihren Ausgaben vorsichtiger werden. Dies hat dazu geführt, dass Kunden seltener bei Zalando einkaufen oder ihre Ausgaben reduzieren.

Zudem hat der warme September in Europa ebenfalls die Nachfrage nach Herbst- und Winterbekleidung gedämpft. Da die Verbraucher zu dieser Jahreszeit üblicherweise wärmere Kleidung kaufen, war die Nachfrage insgesamt geringer als erwartet, was zu einem Umsatzrückgang bei Zalando führte.

Darüber hinaus ist der wachsende Wettbewerb im Online-Modehandel und die Rückkehr des stationären Geschäfts ein weiterer Grund für die Kundenzurückhaltung bei Zalando. Mit der zunehmenden Anzahl an stationären und Online-Händlern und Modeplattformen haben Kunden eine größere Auswahl und wechseln möglicherweise zu anderen Anbietern, die ihnen attraktivere Angebote oder eine bessere Kundenerfahrung bieten.

Maßnahmen gegen Kundenschwund: „Storys auf Zalando“ und Luxus- und Designermarken

Zalando setzt auf verschiedene strategische Maßnahmen, um dem Umsatzrückgang und Kundenschwund entgegenzuwirken. Eine dieser Maßnahmen ist die Einführung von „Storys auf Zalando“, einer Kooperation mit Highsnobiety, die im September eingeführt wurde. Durch diese Partnerschaft erhalten Kunden Zugang zu sorgfältig kuratierten Styles in visuellen Formaten wie kurzen Videos, um Trends in Mode und Kultur neu zu entdecken. Mit „Storys auf Zalando“ möchte das Unternehmen eine inspirierende Inspirationsquelle schaffen und das Einkaufserlebnis für die Kunden verbessern. Indem sie den Kunden einzigartige und ansprechende Inhalte bieten, hofft Zalando, ihre Bindung an die Plattform zu stärken und die Kundenloyalität zu fördern.

Bereich für Luxus- und Designermarken im Fashion Store

Ein weiterer Schritt zur Gegensteuerung des Umsatz- und Kundenschwunds ist die Einführung eines neuen Bereichs für Luxus- und Designermarken im Fashion Store von Zalando. Dieser Bereich bietet eine attraktive Präsentation von Marken und Styles, wodurch Designermarken ihren Markenauftritt besser steuern können. Zalando zielt darauf ab, eine neue Generation von Luxuskunden anzusprechen und ein erfrischendes, vielfältiges und inspirierendes Einkaufserlebnis zu schaffen. Durch die Erweiterung des Luxus- und Designerangebots möchte Zalando ihren Kunden attraktive und exklusive Produkte bieten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Jahresprognose für GMV und Umsatz angepasst

Aufgrund des Umsatzrückgangs und der zurückhaltenden Kunden hat Zalando seine Jahresprognose für das Bruttowarenvolumen (GMV) und den Umsatz angepasst. Ursprünglich wurde erwartet, dass das GMV und der Umsatz in der unteren Hälfte der Prognosespanne von 1% bis 7% bzw. -1% bis 4% liegen würden. Nun wird jedoch ein GMV-Wachstum zwischen -2% und 1% sowie eine Umsatzentwicklung von -3% bis -0,5% erwartet.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Anpassungen auf das bereinigte EBIT auswirken werden, das weiterhin zwischen 300 und 350 Millionen Euro erwartet wird. Die nächste Veröffentlichung der Ergebnisse von Zalando wird am 13. März 2024 erwartet, um einen umfassenderen Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens zu geben und weitere Einblicke in die Auswirkungen des Umsatzrückgangs zu bieten.

[Text: parfuemerienachrichten/Bild: Zalando]